Cd-Besprechung

Martha Wainwright - Martha Wainwright

Martha Wainwright

Martha Wainwright

V2 Records
  Vö: 11.11.2005

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  12.4 Punkte
Stimmenzahl: 19

„Bloody Mother Fucking Asshole“. Dieser Songtitel ist das Erste, was ins Auge fällt bei der Begutachtung des selbstbetitelten Debüt-Albums von Martha Wainwright. Wie man schnell merkt, ihrem Vater „gewidmet“. Der Song übrigens, nicht das Album.

Aber der Reihe nach: Martha, wie man bei dem Nachnamen bereits vermuten konnte, ist Rufus Schwester, Tochter von Loudon Wainwright III und Kate McGarrrigle, und so wurde ihr – Achtung, Klischee – die Karriere als Musikerin im wahrsten Sinne des Wortes in die Wiege gelegt. Sie sammelte zunächst erste Erfahrungen als Backgroundsängerin ihres Bruders, bevor sie 1997 selbst anfing, Songs zu schreiben.

Das Album enthält nun Songs, die seitdem entstanden sind – immerhin 8 Jahre. Wer allerdings glaubt, dass das Ganze dann doch bestimmt keine runde Sache geworden sein kann, wird schnell eines besseren belehrt. Denn Martha schafft es scheinbar spielend, mit ihrer wunderschönen Stimme alles irgendwie zusammen zu halten. Sei es nun die bereits oben erwähnte Hass-Tirade „Bloody Mother Fucking Asshole“ oder das depressive „This life“ (übrigens das beste Lied des Albums). Depressiv ist hier übrigens einiges.

Dass Martha Wainwright mit ihrem Debüt den großen Durchbruch erleben wird, darf bezweifelt werden. Zu gönnen wäre es ihr allemal. Aber auch der große Bruder (und die Eltern sowieso) mussten lange um die Anerkennung kämpfen, die ihnen gebührt. Angesprochen auf ihre Familie sagte Martha in einem Interview übrigens: „Das ist ein Erbe, mit dem ich trotz einiger Schwierigkeiten gut leben kann. Rufus und ich sind ja nicht Sean Lennon oder Jakob Dylan. Man sollte immer das Gefühl haben, dass man die Möglichkeit hat, seine Eltern zu übertreffen. Das haben wir!“

Zu Recht! Ein erster Schritt ist jedenfalls getan.





Wer Lust auf einen geselligen Familienabend hat: Im November gibt es zwei Auftritte von Martha im Vorprogramm von Rufus!
21.11. Berlin, Kesselhaus + 22.11. Köln, Gloria

12 Punkte (von max. 15)

Daniel Höfelmann02.11.2005

TRACKLIST
1.far away
2.g.p.t.***
3.factory
4.these flowers
5.ball & chain
6.don't forget
7.this life***
8.when the day is short
9.bloody mother fucking asshole***
10.tv show
11.the maker
12.who was i kidding?
13.whither must i wander
14.bring back my heart (feat. rufus wainwright)***
15.baby
16.dis, quand reviendras-tu?
[ *** Anspieltipps ]

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