Cd-Besprechung

Maria Taylor

LadyLuck

Nettwerk (Soulfood Music)
  Vö: 11.04.2009

Bewertung:  12 Punkte
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Stimmenzahl: 0

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Maria Taylor ist auf der Bühne eine besondere Erscheinung. Groß, beunruhigend dünn und immer zum Niederknien gut gekleidet steht sie da, mit einer Gitarre die genauso viel wiegt wie ihre Trägerin, und singt mit sehnsuchtsvollem Blick ihre Songs von der großen Liebe, dem großen Verlust, der elenden Welt. Songs die nicht weltbewegend, aber schön sind - und erst durch ihre Interpretin ihre ganze Pracht entfalten können.

Genauso Pathos-beladen wie diese kurze Einführung waren in der Vergangenheit auch ihre Tonträger, woran sich nicht besonders viel geändert hat. Andy LeMaster von Now It's Overhead, der nun auch nicht gerade für zuckersüße Bubblegum-Musik bekannt ist, arbeitete wieder kräftig mit. Das Ergebnis: ein heterogenes Album zwischen Folkpop-zum-Tanzen und Folkpop-zum-Heulen. Schon beim wohlig warmen Titeltrack, einem der besten Songs des Albums, und dem darauf folgenden "Time Lapse Lifeline" zeigt Maria Taylor wie nahe sich in ihrer Welt Trauer- und Freudentränen stehen. Bei "It's Time" mischen sich zarte Elektrobeats unter wogende Streicher. Eine eher grenzwertige Fusion, die aber trotzdem ganz gut aufgeht. "100.000 Times" und "Green Butterflies" zollen Taylor's Liebe zur Popmelodie Tribut und bilden den Abschluss der starken ersten Hälfte des Albums. Nach ein, zwei deprimierenden Ausflügen in die Welt der Melancholie folgt der ebenso tolle Abschluss: Nach der leichtfüßigen Ballade "Orchids" zieht Frau Taylor ein ganz besonderes Kaninchen aus dem Zauberhut. Dieses Kaninchen hat eine Glatze, hört auf den Namen Michael Stipe (ja, der von REM) und lässt "LadyLuck" mit einem hochklassigen Duett inklusive gehauchtem "our love will never die"-Outro enden.

Vor nicht langer Zeit schrieb ich in einer anderen Besprechung, dass ich Amanda Palmer von den Dresden Dolls heiraten möchte. Hiermit wechsle ich in Gedanken zu Maria Taylor...vielleicht ziehen wir ja auch zu dritt auf eine kleine Insel in der Karibik...oh ja, diese Musik lädt ein zum Träumen...

12 Punkte (von max. 15)

Benedikt Ernst, 07.04.2009

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