Cd-Besprechung

Mallory Knox - Asymmetry

Mallory Knox

Asymmetry

Search and Destroy Records (Sony Music)
  Vö: 23.01.2015

Bewertung:  12 Punkte
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Der Bandname Mallory Knox dürfte hierzulande meist Schulterzucken auslösen. Wenige werden sich an den Tarantino-Film „Natural Born Killers“ erinnern, wo Mallory Knox der Name der von Juliette Lewis dargestellten Killerin ist. Nach eben diesem Charakter benannte sich die aus Cambridge stammende Fünferkombo Mallory Knox. Auf Deutsch ein etwas sperrig klingender Bandname, auf der Insel aber längst ein Geheimtipp. Nachdem sie in diesem Jahr bereits Cover der britischen Zeitschriften Kerrang! und des Rock Sound Magazine zieren durften, holte die Band mit ihrem zweiten Album „Asymmetry“ zum ganz großen Wurf aus. In England wurde das Album bereits im Oktober veröffentlicht und startete gleich auf Platz 16 der britischen Charts durch. In Deutschland wird das gute Stück am 23. Januar 2015 veröffentlicht und könnte für Freunde alternativer Gitarrenmusik zu einem der Releases des Jahres werden.

Kokettierte die Band auf dem Debütalbum „Signals“ noch in Songs wie „Wake Up“ und „Beggars“ mit dem Post-Hardcore, so wirkt das Nachfolgealbum - ganz klischeehaft für das ‚schwierige zweite Album‘ - eine Spur reifer. Trotzdem nehmen die Briten nicht den Fuß vom Gaspedal, der eingängige Opener „Ghost in The Mirror“ setzt gleich ein erstes Highlight und ist die passende erste Single für das Album. Der melancholische Beginn endet in einem furiosen eingängigen Refrain und liefert den perfekten Soundtrack zum Autofahren. Ein zweites Ausrufezeichen setzt „Shout at the Moon“, das gleichzeitig der radiofreundlichste Song des Albums ist und einen weiteren Entwicklungsschritt der Band aufzeigt. „This album sees us really develop as musicians and as a band”, sagt Sänger Mikey Chapman über “Asymmetry”. „The heavier stuff is more credibly heavy and the poppier stuff is more genuinely poppy. It’s an eclectic mix of everything we love musically.”

Am stärksten sind Mallory Knox jedoch, wenn sie die ausgetretenen Alternativepfade verlassen und im über 7 Minuten dauernden „She Took Him to the Lake“ ein Meisterwerk britischen Rocks abliefern. Trotz der langen Dauer besitzt der Song genügend Ecken und Kanten, um bei jedem Hörgang neue Facetten zu offenbaren. Alles gipfelt in einem grandiosen Finale, das vor allem live aufgrund seiner Vielseitigkeit spannend werden dürfte. Überraschend ist, dass die Qualität der Songs auch bei den Bonus Tracks erstaunlich hoch bleibt. Genannt sei hier vor allem neben dem Pop-Punk-Rocker „Piece of my Heart“ das epische „QOD II“, das die Grenzen des Genres ausleuchtet.

Vergleiche mit You Me At Six, We Are The Ocean und ähnlichen britischen Konsorten bieten sich an, jedoch legen Mallory Knox mehr Wert auf Gitarrenpower und haben ihren Sound noch nicht wie die genannten Bands abgeschliffen. Man hat das Gefühl, dass Sänger Mikey Chapman erst auf diesem Album sein stimmliches Potenzial voll ausnutzt – und dabei aber noch längst nicht seine Grenzen erreicht hat.

Insgesamt lässt sich sagen, dass Mallory Knox mit „Asymmetry“ eines der Albumhighlights dieses Jahres abgeliefert haben. Zwar benötigt das Album mehrere Durchläufe bevor es im gesamten richtig zündet, weil sich viele der Songs noch etwas zu ähnlich sind. Allerdings offenbaren Mallory Knox in ihren Songs genug Talent, um das Niveau bei einem neuen Album noch einmal zu erhöhen.

12 Punkte (von max. 15)

Michael Hellstern05.12.2014

TRACKLIST
1. "Ghost in the Mirror" (***) 2. "Getaway"
3. "Dying to Survive"
4. "Shout at the Moon" (***)
5. "Fire"
6. "When Are We Waking Up?"
7. "She Took Him to the Lake"(***)
8. "Heart & Desire"
9. "Lonely Hours"
10. "The Remedy"
11. "Dare You"
12. "Piece of My Heart" (Bonus)
13. "Glimmer" (Bonus)
14. "QOD II" (Bonus)
[ *** Anspieltipps ]

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