Cd-Besprechung

Kings Of Leon

Only By The Night

Sony BMG
Vö: 19.09.2008

Bewertung: 13 Punkte
Leserwertung: 14.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

Musiker sind üblicherweise Geschöpfe der Nacht, da verwundert es auch nicht, dass das neueste Werk der Kings Of Leon mit „Only By The Night“ betitelt wurde.

Dabei bedienten sich die vier Herren aus Nashville beim Meister der Dunklen Romantik: Edgar Allan Poe. Und tatsächlich bewegt sich die Familienbande dieses Mal auf düstererem Terrain, was wohl auch an den Experimenten mit Alkohol und Schmerzmitteln von Songwriter Caleb Followill lag.

Sichtlich beeinflusst vom neuerlich aufkeimenden Goth-Trend dreht es sich beispielsweise im Opening-Track „Closer“ um gelebten Vampirismus, der aber wohl eher als eine Metapher für eine sexuelle Beziehung gelesen werden kann.

Alles in Allem ist „Only By The Night“ ein stark sexuell aufgeladenes Album geworden. Schon die erste Singleauskopplung „Sex on Fire“ gab dabei die Marschrichtung vor, welcher Songs wie „Use Somebody“ und „17“ bereitwillig folgen.

Eines der Highlights der Platte ist das ruhigere und weniger rockige „Revelry“. Dieses versprüht den Charme einer anderen Zeit, eine gewisse Dorfballromantik. Und ist damit wohl am nächsten an den alten Kings Of Leon. Ganz ohne Jesus halten es die Predigersöhne dann auf „Only By The Night“ auch nicht aus, zumindest der letzte Track des Albums „Cold Dessert“ enthält Referenzen zum Sohn Gottes.

Fazit: „Only By The Night“ ist der erhellende Schritt der Kings Of Leon Richtung Dunkelheit.

13 Punkte (von max. 15)

Angelika Möller, 08.10.2008

TRACKLIST
1. Closer ***
2. Crawl
3. Sex On Fire
4. Use Somebody ***
5. Manhattan
6. Revelry ***
7. 17
8. Notion
9. I Want You
10. Be Somebody
11. Cold Desert
[ *** Anspieltipps ]