Cd-Besprechung
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Kamelot sind nun schon seit vielen Jahren tatkräftig im Melodic Metalzirkus unterwegs und haben sich mit Alben wie „Karma“ oder „The Black Halo“ einen beachtlichen Fankreis eingespielt. Mit ihrem geschickten Zusammenspiel von Klassikelementen, Doommetal, düsterem Gothicmetal und harten Gitarrenriffs, haben die Musiker schon immer ihre Vielseitigkeit unterstrichen und den Fans einen Schmaus für’s Ohr geboten. Ein wenig schockierend war da dann auch der krankheitsbedingte Ausstieg von Sänger Roy Khan im Jahre 2011. Viele Anhänger der US-Band befürchteten da schon das Aus von Kamelot. Nun steht mit Tommy Karevik ein neuer Frontmann am Mikro, der auf dem nun erscheinenden neuen Silberling „Silverthorn“ ein erstes eindrucksvolles Statement hinterlässt – ohne zuviel vom Stile seines Vorgängers übernehmen zu wollen. Ein erster richtungsweisender Fingerzeig gibt es bereits mit dem Release der Single „Sacrimony (Angel Of Afterlife)“. Hier einige Eindrücke vom Videoschoot:
Die Songs auf „Silverthorn“ sind zwar im Vergleich zu denen auf dem Vorgänger wieder um einiges melodischer und atmosphärischer, aber dafür ebenso vielschichtig und griffig wie zuvor. Konnte Tommy Karevik bereits während der Liveshows im Sommer viele überzeugen, so wird er diesen Siegeszug durch seine markant-rockige Stimme auf „Silverthorn“ fortführen. Sascha Paeth, der für die Produktion der Platte verantwortlich war, schwärmt, dass der neue Kamelot-Frontmann wohl der beste Sänger ist, mit dem er bisher zusammenarbeiten durfte. Was ein Kompliment, saß Paeth doch schon für Bands wie Avantasia oder Edguy an den Reglern.
Aber auch die anderen Bandmitglieder scheinen von Kareviks frischem Wind profitiert zu haben, was man deutlich bei den 12 Songs auf „Silverthorn“ merkt. Das eher opulent angelegte Album besticht neben ausgereifter symphonischer Elemente und choralen Passagen besonders durch das Zusammenspiel harter Gitarrenriffs, treibender Drumbits und punktuell herausstechender Keyboardelemente. Für den Hörer ergibt sich daraus eine wirklich emotionsgeladene Metalsymphonie, die den Hörer sowohl in eine Phantasiewelt, als auch in das pulsierende Zentrum des Melodic Metal-Olymps entführt. Kaum verwunderlich wenn man sich beim Hören in einen ähnlichen Zwiespalt wie die Protagonisten im Musical "Phantom der Oper", die innerlich von Zuneigung, Vergötterung und der Angst vor Abweisung zerrissen werden. Der Vergleich mag zwar so erst einmal weit hergeholt wirken, wird aber spätestens nach einem Durchlauf des Albums verständlich. „Silverthorn“ ist sowohl für Kamelot-Neulinge, als auch für alteingesessene Fans eine Versuchung, der man nachgeben sollte.
Wer gerne einmal zusammen mit Kamelot auf eine musikalische Reise durch die Welt des Melodic Metal aufbrechen möchte, der hat an einem der folgenden Termine der anstehenden Tour die Chance dazu:
05.11. Stuttgart - LKA/Longhorn
14.11. A-Wien - Szene
16.11. Berlin - C-Club
17.11. Geiselwind - Musichall
18.11. Cologne - Essigfabrik
20.11. Hamburg - Markthalle
14 Punkte (von max. 15)
Kitty N., 10.10.2012
TRACKLIST
1. Manus Dei
2. Sacrimony (Angel Of Afterlife)***
3. Ashes To Ashes
4. Torn***
5. Song For Jolee
6. Veritas
7. My Confession
8. Silverthorn
9. Falling Like The Fahrenheit***
10. Solitaire
11. Prodigal Son***
12. Continuum
[ *** Anspieltipps ]
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