Cd-Besprechung
Leserwertung: 9.7 Punkte
Stimmenzahl: 3
Vor einem Jahr sorgten Joycehotel mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum für Aufregung. Von den dänischen Radiohead war die Rede und man zog Parallelen zu dEus, den Afghan Whigs oder Sigur Rós. Der Anspruch an die Qualität des Nachfolgers ist dementsprechend.
Eigenständiger hören sich die Dänen auf „Limits“ an, fast so, als ob sie sich bewusst ein Stück weit von ihren Referenzen hätten abwenden wollen. Eine neue Kompaktheit hat Einzug gehalten, vorbei zu sein scheinen die Zeiten der Noise-Eskarparden und Zerfaserung der Stücke bis ins Kleinste. Angenehm aufgeräumt hören sie sich an, ohne dafür Vielschichtigkeit oder den Blick für Details zu verlieren. Ganz im Gegenteil, immer wieder scheinen sie inne zu halten, um ihren Blick auf die Schönheit in der Schlichtheit zu wenden. Es ist diese Reduziertheit, die „Limits“ eine klare Linie verleiht. Trotzdem ist es ein Album mit Ecken und Kanten, Brüche in der Melodie und dissonante Akkorde lassen einen immer wieder aufhorchen. So kann der Eindruck eines glattgebügelten oder stromlinienförmigen Albums gar nicht erst aufkommen.
Was bleibt, ist die Düsterheit, in das Licht der Sonne sollen sich andere stellen. Immer wieder lassen die Dänen dunkle Moll-Gitarrenwände aufziehen, die aufeinander treffen, nur um danach ein neu entdecktes Stilmittel wirken zu lassen- die Stille. Darüber Kristian Funders tieftraurige Stimme, die immer wieder mantraartig die gleichen Textzeilen wiederholt und den Himmel weiter verdunkelt.
Sicherlich,„Limits“ ist kein einfaches Album, das man einfach mal so hört, nebenbei, im Hintergrund. Es braucht Zeit, Zeit zum Wachsen und Zeit zum Entdecken vielen hintergründigen Songschichten. Aber es lohnt sich, denn hinter dem spröden Äusseren verbergen sich wunderschöne Melodien voll schlichter Melancholie.
13 Punkte (von max. 15)
Nina Grannemann, 05.09.2006
TRACKLIST
1. Eights
2. Falling / Laughing
3. Forever summer
4. Rorschack
5. Blowing up the world
6. Paramount
7. Feel nothing
8. Five flame
9. Call it
10. The saint
11. Mr Magoo
[ *** Anspieltipps ]
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Leserkommentare
Joycehotel - Limits (Cd)
Geschrieben von robin am 07.09.06 um 12:56 Uhr
Würde sogar 14 Punkte geben. Ein einfach rundherum ausgewogenes, umerwartetes Release. Ein Tritt in den Arsch von poppig, mainstreamig orientierten, Chartmusik kaufenden Zeitgenossen. Respekt!
Mr.Bass on bass
robin
Anmeldungsdatum: 22.12.05
Beiträge: 5
Aw: Joycehotel - Limits (Cd)
Geschrieben von Sicherheitskurt86 am 07.09.06 um 13:29 Uhr
du bist der rechte, stimmts?!
willste das bildchen net n bißche kleiner machen? das sprengt gewaltig den rahmen...
edit: das passt ja überhaupts net zum thema-sorry, hat mich total verwirrt...
Zuletzt bearbeitet am 07.09.06 um 13:32 Uhr von (Anzahl Bearbeitungen: 1)
declare this an emergency
come on and spread a sense of urgency
and pull us through
and pull us through
and this is the end
this is the end of the world
Sicherheitskurt86
Anmeldungsdatum: 30.04.04
Beiträge: 10010
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