Cd-Besprechung

Joachim Deutschland

Rock Sei Dank

Sony
  Vö: 07.02.2005

Bewertung:  6 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

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2003 war sein Jahr. Ein Versuch, mit einem eher vulgären Stück in den Spießer-Wettbewerb des Grand Prix Eurovision de la Chanson hereinzukommen. "Schlampe, Drecksau, ich hoffe es geht dir schlecht" hieß es da. Nun ist der gar so undeutsche Herr Deutschland zurück. "Rock sei Dank" heißt dieses Lebenszeichen und hat zumindest etwas mehr zu bieten als der Vorgänger "Musik wegen Frauen".

Zugegeben, textmäßig hat der Joachim wohl nicht viel gedreht, Tiefgang vermisst man größtenteils vergeblich. Nach dem Motto "Reim dich, oder ich fress dich" werden beispielsweise so Wörter wie "Anstand" auf "Sand" gereimt. Aber man soll ja nicht auf Kleinigkeiten schauen die ganze Zeit. Rein musikalisch gesehen hat er sich schließlich echt ins Zeug gelegt. Ein wenig Punk, ein wenig Schrammeln, Popmusik. Alles dabei, für jeden Geschmack einige Häppchen.

Einige der Texte könnten glatt von den Ärzten stammen, denen hätte man wenigstens einen gewissen Ironie-Faktor nachsagen können. Aber der Jockel meint es offensichtlich vollkommen ernst. Und so trällert er in "Gesichter": "Hör doch hin, ich sing meine Lieder, sie sind laut und schmecken gut, dreh dich nicht um, denn da steh ich wieder, selbst Udo Lindenberg zieht vor mir den Hut." Dreh dich nicht um, denn der Wahnsinn geht um und hofft offensichtlich darauf, dass jemand vor ihm den Hut zieht und ihm Tribut zollt. Aber dieser Plan geht eben nur fast auf.

Zugegeben: So schlimm ist das Album wirklich nicht. Aber irgendwie fehlt mir wohl der sinn für solcherlei Musik. "Die Radiosender ham uns nicht verdient" tönt es im eben schon benannten Track "Gesichter". Wenn er das wirklich so meint, dann komme zumindest ich diesem Satz gerne nach.

6 Punkte (von max. 15)

Kathrin Grannemann, 07.03.2005

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