Cd-Besprechung

Jet

Get Born

ELEKTRA
  Vö: 26.01.2004

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  12.7 Punkte
Stimmenzahl: 6

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

"Are you gonna be my girl?" dürfte eifrigen MTV und Viva Schauern bestimmt schon mal zu Ohren gekommen sein. Und diesen dürfte die dazugehörige Band "Jet" auch schon ein Begriff sein. Für alle die, denen Jet nichts sagt mal ein paar Worte zu ihnen. Jet kommen auch einem Vorort von Melbourne und bestehen aus Nic Cester (guitar/vocals), Chris Cester (drums/vocals), Cameron Muncey (guitar/vocals) und Mark Wilson (bass). Ihre Musik lässt sich als roher, primitiver, direkter und lockerer Rock bezeichnen. Diese Bezeichnung ist auch ziemlich treffend. Weit ab von den Wurzeln des Rocks und seinen verschiedenen Abwandlungen haben die Jungs von Jet so ihren eigenen Stil entwickelt, der vor allem durch seine Natürlichkeit und Offenheit besticht. Man hat sich nicht auf einen festen Stil eingefahren, sondern spielt grade so wie es einem in den Sinn kommt und einem danach ist. So ist ihr Debütalbum "Get Born" auch keineswegs eintönig. Genau das Gegenteil ist hier Programm.

"Get Born" beginnt mit "Last Chance" rockig, um gleich mal klarzustellen, was der Hörer die nächsten 50 Minuten erwarten kann. Weiter mit der aktuellen Single "Are You Gonna Be My Girl". Bei genaueren hinhören dürfte einem auffallen, dass hier ein bisschen was geklaut ist, und zwar die Rhythmusgitarre aus Iggy Pops "Lust for Life". Aber was macht das schon, heutzutage wird genug gecovert, da kann man sich ja mal ein paar Riffs borgen und daraus was eigenes machen. "Rollover D.J." knüpft nahtlos an seine Vorgänger an, bis dann mit "Look What You´ve Done" der erste Stimmungs- und Stilwechsel auf Get Born kommt. "Look What You´ve Done" ist eine wunderschöne und nachdenkliche Ballade, die zeigt, dass sich Jet nicht auf einen festen Stil festgelegt haben, und auch gefühlvollen Songs nicht abgeneigt sind. Weiter Vertreter dieser ruhigeren Seite sind noch "Move On", "Radio Song", "Come Around Again" und "Timothy", durch welchen die Platte ihren krönenden Abschluss findet und sogleich einen bleibenden Eindruck hinterläßt.

Das die Jungs aber auch fähig sind, noch weiter Songs im Stil von "Are You Gonna Be My Girl" stellen sie bei "Get What You Need", "Get Me Outta Here", "Cold Hard Bitch" und "Take It Or Leave It" unter beweis. Wobei "Take It Or Leave It" schon stark an die White Stripes erinnert, was die Platte aber kein bisschen abwertet.

Im Ganzen kann man sagen, dass "Get Born" zum einen Teil richtig rockt und zum anderen Teil auch verdammt gefühlvoll ist. Eben genau so wie es Chris von Jet auch beschrieben hat: "We didn't want to make a one dimensional rock'n'roll record either. Albums should be able to reflect all sides of your personality, that's why songs like 'Timothy' and 'Radio Song' are on there. We're trying to get the same amount of emotion you get when you listen to an album."
Da bleibt mir nur ein fettes DANKE an die Jungs von JET zu schicken. Es kommt heute nicht mehr so häufig vor, dass man Rock in seiner einfachen, natürlichen Form zu hören bekommt. DANKE


Wer sich Jet mal Live ansehen will hat im Februar die Gelegenheit dazu:

25.02.2004 TBD München
28.02.2004 Columbiafritz Berlin
29.02.2004 Grunspan Hamburg

12 Punkte (von max. 15)

Michael Moritz, 27.01.2004

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