Cd-Besprechung

Isobel Campbell & Mark Lanegan

Sunday At Devil Dirt

V2/ Universal
  Vö: 09.05.2008

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Eine der wohl außergewöhnlichsten Paarungen im Musikgeschäft der letzten Jahre veröffentlicht ihr zweites Album.

Isobel Campbell und Mark Lanegan legen nach ihrem ersten gemeinsamen Projekt „Ballad Of The Broken Seas“ nun mit „Sunday At Devil Dirt“ ihren Zweitling vor. Für die Songs und deren Produktion zeichnet sich, wie schon vor zwei Jahren hauptsächlich Campbell verantwortlich. Doch diesmal teilte sie sich mit Lanegan zumindest bei den Aufnahmen seiner Gesangsparts das Studio.

Herausgekommen sind dabei zwölf atmosphärische Folksongs, für welche Campbell ihre Inspiration in „The Harry Campbell Anthology Of Folk Music“ fand. Tatsächlich klingt „Sunday At Devil Dirt“ amerikanischer als „Ballad Of The Broken Seas“. Wer jetzt jedoch aufwendige Produktionen und musikalisch innovatives Denken erwartet ist bei diesem Duo fehl am Platz. Die Instrumentalisierung ist simpel und die einzelnen Songs werden hauptsächlich von den Stimmen der beiden Protagonisten getragen.

Doch genau darin liegt der Reiz des Ganzen. Lanegans markantes Organ trifft auf die sanfte, fast elfengleiche Stimme Campbells, dabei erinnern die beiden unglaublich stark an Serge Gainsbourg und Jane Birkin („Ballade De Melody Nelson”). Überraschender Weise ist „Sunday At Devil Dirt“ dann auch noch düsterer geraten als sein Vorgänger.

Dies, in Konjunktion mit dem Veröffentlichungstermin des Albums, könnte wohl zum einzigen Problem des Duos werden. Schließlich stellt sich die Frage, welcher Musikkäufer mitten im Frühling und im Rausch der Gefühle das Bedürfnis nach solch einer Platte verspürt. Aber man kann ja auch einfach bis zum Herbst warten.

11 Punkte (von max. 15)

Angelika Möller, 27.04.2008

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