Cd-Besprechung

Ian Brown

Solarized

Polydor (Universal)
  Vö: 14.09.2004

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  0.0 Punkte
Stimmenzahl: 0

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Acht Jahre ist es her, dass Ian Brown eher unrühmlich bei den Stone Roses ausstieg und obwohl er neuerlich bei Live-Auftritten wieder alte Stone Roses-Songs spielt, liegt eine Wiedervereinigung der Manchester-Rave-Legende in weiter Ferne, gehört doch laut Ian Brown alles in seine Zeit. Und recht hat er, die Stone Roses sind tot, ihr Erbe aber führt er in grandioser Weise fort.

Vorbei ist sie die Zeit der klassischen Rockgitarren, zu altbekannten Riffs und dem unverwechselbar nölig-nasalen Gesang gesellen sich in trauter Einigkeit fette Beats, elektronische Frickeleien und orientalisch angehauchte Klänge. Heutzutage rockt Elektronik und das durchaus tanzbar. Fette Grooves, psychedelische Melodien, in sich verschachtelte Samples unterlegt von Mariachi-Bläsern und indischen Sitars lassen keinen Zweifel aufkommen, gäbe es Anno 2004 die Stone Roses noch, genauso sollten sie sich anhören. Und es schließt sich noch ein weiterer Kreis: Waren es die Stone Roses, die Oasis in ihren Anfangstagen maßgeblich inspirierten, legt diesmal niemand geringeres als Noel Gallagher unüberhörbar auf der ersten Single „Keep what ya got“ Hand an.

Dennoch ist „Solarized“ insbesondere zu Anfang nicht gerade leichte Kost, die Beats sind sperrig, die Samples verwirrend vielschichtig und kompliziert und man steht immer kurz vor der Schwelle zur Reizüberflutung. Aber wie so viele Alben wächst es, wenn der Klangnebel sich lichtet und man klare Strukturen auszumachen vermag. Denn dann wird klar, dass Ian Brown den Stone Roses längst entwachsen ist und das Potential hat, die sie (endlich) hinter sich zu lassen.

12 Punkte (von max. 15)

Nina Grannemann, 23.11.2004

Weitere Cd-Besprechungen und Stories

Leserkommentare

Zu dieser Cd-Besprechung wurde noch kein Kommentar geschrieben.

• Um einen Kommentar zu schreiben, musst du dich einloggen.