Cd-Besprechung
Leserwertung: 13.7 Punkte
Stimmenzahl: 6
Gegensätze ziehen sich an. Auf dem Re-Release von "Kiss and Swallow", dem Debütalbum von IAMX, einem Projekt bestehend aus einem Briten, der sich als Chris Corner bei den Sneaker Pimps vielleicht bei dem einen oder anderen unter euch bereits einen Namen gemacht hat, findet man nicht wenige davon. Elektro trifft auch Rock, mysteriös trifft auf kontrovers, laut trifft auf leise, kunterbunt trifft auf düster und Melancholie trifft auf glitzerndes Auffallen á la Scissor Sisters. Jaja, IAMX ist wohl nicht jeder Manns beziehungsweise Fraus Sache, da sich die Musik deutlich abhebt von allem, was einen jeden Tag klanglich umgibt. Zugegeben, die Musik erinnert etwas an Nine Inch Nails oder vielleicht auch noch Muse, aber eben nur etwas; abgeguckt hat hier wohl niemand.
Der Opener "Kiss and Swallow" ist gleich mal ein, wenn nicht sogar der Höhepunkt der gesamten Platte, die Texte sind ehrlich, skurril und doch kann man sie verstehen; Sätze wie "You're nothing till the weekend" oder "do you pay for your crimes? Does the punishment fit or drag your style to zero?". Das sind kurz gesagt einfach Texte, die es auf den Punkt bringen und nebenbei noch Sozialkritik aufweisen. Angeschlossen wird mit den Songs "Sailor", "Naked but Safe" und "Simple Girl" ein Schrei nach uneingeschränkter Liebe, die das Leben lebenswert machen soll; "All my time I've wasted", schluchzt Chris Corner während er nicht aufgibt und auf sein einfaches Mädchen, das ihn ganz so nimmt wie er ist , wartet. Ein weiteres Highlight ist "White Suburb Impressionism", ein mitreißendes Stück, nicht zuletzt wegen des Elektrosolos. Aber doch sind es hauptsächlich die Texte ("Every cure is Someone Elses Disease"), die einen einfach nur mit offenem Mund dastehen lassen.
IAMX ist Kunst. Ganz egal von welchem Standpunkt man das betrachtet: Ob man von Chris Corner als Person, Chris Corner's Aussehen, der Musik, den Texten oder dem Booklet Artwork, für das er selbst zur Kamera gegriffen hat, ausgeht, ist ganz egal. Tatsache ist aber, dass Kunst immer im Auge des Betrachters liegt und so verhält es sich eben auch mit IAMX. Geschmackssache. Eben keine leichte Kost, die er uns mit "Kiss and Swallow" bietet, aber wenn man sich darauf einlässt (einlassen will), kann man viel entdecken und das Genie hinter dem Ganzen erkennen.12 Punkte
12 Punkte (von max. 15)
Julia Rebold, 18.11.2006
TRACKLIST
1. Kiss and swallow
2. Sailor
3. Naked but safe
4. Simple girl
5. Mercy 6. Your joy is my low
7. I like pretending
8. You stick it in me
9. Skin vision
10. Missile
11. White suburban impressionism
12. Heatwave
13. I-polaroids
14. Kiss and swallow (Moonbootica Remix)
15. Missile (Video)
[ *** Anspieltipps ]
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