Cd-Besprechung

Home Of The Lame

Sing What You Know

Grand Hotel Van Cleef (Indigo)
  Vö: 01.02.2008

Bewertung:  9 Punkte
Leserwertung:  0.0 Punkte
Stimmenzahl: 0

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Schon vor dem ersten Durchlauf weiß die neue Platte von Felix Gebhard aka Home Of The Lame zu überraschen: Der Pressetext stammt von keinem geringeren als der Gorilla-Biscuits-Legende Walter Schreifels. Der lobt das Album natürlich über den grünen Klee, was angesichts des wunderbar kuschligen Debutalbums "Here Of All Places" zunächst auch ziemlich schlüssig erscheint. Überraschung Nummer 2: Home Of The Lame sind keine One-Man-Show mehr. Seit dem letzten Album sind nicht nur über 100 Konzerte (u.A. im Vorprogramm von Element Of Crime), sondern auch 3 Bandmitglieder dazugestoßen. Mal sehen ob sie halten können, was der Hardcore-Veteran verspricht.

Wie auch zuletzt bei "Cassadaga" von Bright Eyes ist der neuentdeckte Bandsound das erste große Erkennungsmerkmal der frischen Songs. Und an erster Stelle steht mit "Old Songs" gleich ein waschechter Pop-Hit, der mit der einst spärlichen Instrumentierung vermutlich weder auffällig noch einprägsam gewesen wäre. "The Radio" und "For The Most Part" führen die ungewohnte Beschwingtheit weiter fort, so dass man schnell vor der Frage steht, ob überhaupt irgendetwas gleich geblieben ist. Hier die Entwarnung: An den langsamen Songwriter- und Folkmomenten wurde glücklicherweise festgehalten. Die tiefe, brummende und trotzdem immer sanfte Stimme Gebhards vermag den Hörer mal wieder umgehend in wohlige Gemütszustände zu versetzen. "What You Were About" und "A Narrow Path" lassen vorm geschlossenen Auge Kaminfeuer und Ohrensessel erscheinen. Um die Homogenität noch weiter über Bord zu werfen, versucht sich Gebhard sogar an einem Song, den man am Ende tatsächlich der Kategorie "Rockmusik" zuordnen könnte ("Maria").

Home Of The Lame haben auf "Sing What You Know" viel gewagt und das Konzept ist wunderbar aufgegangen. Ob die neuen Songs auch langfristig die Qualität haben den Hörer in den Arm zu nehmen, zu trösten oder zum Lachen zu bringen wird erst die Zeit zeigen. Aber wenn's sogar bei Walter Schreifels klappt...

9 Punkte (von max. 15)

Benedikt Ernst, 10.02.2008

Weitere Cd-Besprechungen und Stories

Leserkommentare

Zu dieser Cd-Besprechung wurde noch kein Kommentar geschrieben.

• Um einen Kommentar zu schreiben, musst du dich einloggen.