Cd-Besprechung
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Na endlich spricht es mal endlich einer aus! Das ist schon richtig fies, wenn man im Auto sitzt und hört eine Stereo-CD wobei der Fahrer nur den Ton aus dem linken Lautsprecher und der Beifahrer nur den Ton aus dem rechten Lautsprecher hört. Gar richtig depressiv wird man über diesem Gedanken. Was tut also die aus Schweden/Schweiz/Frankreich stammende Familie Düne, um die Menschheit von dieser Geißel zu befreien? Sie nimmt ein Album in Mono auf. Das war aber auch an der Zeit. Lo-Fi-Alben mit charmantem Indie-Pop und Loser-Attitüde können eine wundervolle Sache sein. Pop-Musik per se brauch keiner großen Aufmachung, keiner Inszenierung und gelingt oft auch den vermeintlichen Außenseitern ganz hervorragend. Lo-Fi als solches ist aber trotzdem kein Garant für Exzellenz, denn an so mancher Ecke lauert im sperrigen Terrain hinterhältig das Gespenst, das sich Langeweile nennt. Als Beleg hierfür dient „Not On Top“ ganz hervorragend.
Man nehme ein paar sanfte Gitarren, füge schüchtern zweistimmigen Gesang hinzu, garniere all dies mit ein paar unleugbar charmanten Melodien und Texten und drehe all dies zwei mal durch den Verschrobenheitsmixer. Das Resultat dürfte Herman Düne nicht ganz unähnlich sein. So sympathisch und unverkrampft all dies klingen mag, so steht und fällt ein jedes Album letztlich doch mit den Ideen. Lassen „Seven Cities“ oder „Walk Don’t Run” noch einen frischen Humor und gleichsam frische Ideen aufleuchten, klingt „Slow Century“ auch noch wundervoll melancholisch, verblasst ein nicht geringer Teil der übrigen Stücke, die den Hörer im Extremfall („Orange Hat“) gar so richtig gähnen lassen will. Doch nicht immer drängt sich die Langeweile so offen auf. Was gefällig beginnt und aufhorchen lässt, wirkt oft schon bald relativ blutleer und uninspiriert.
Verschroben stets, charmant nur zwischendurch. Mag sein, dass diese Musik in der Live-Darbietung ungleich besser funktioniert. Vielleicht verblasst mit der Zeit die Faszination für derart reduzierte Kost. Vielleicht muss man sich mit der eigenen – über die Jahre offenbar sorgsam aufgebauten - Ignoranz abzufinden lernen. Vielleicht ist „Not On Top“ an manchen Stellen aber auch schlicht ein wenig langweilig.
7 Punkte (von max. 15)
Martin Baum, 07.05.2005
TRACKLIST
1. Little Wounds
2. Not On Top
3. Had I Not Known
4. Walk Don’t Run ***
5. Slow Century ***
6. This Will Never Happen
7. German Green
8. Recording Farfisa
9. You Could Be A Model
10. Seven Cities ***
11. Good For No One
12. Orange Hat
13. Whatever Burns The Best Baby
14. Eleven Stones
15. Warning Spectrum
[ *** Anspieltipps ]
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