Cd-Besprechung

Helloween - Unarmed - Best Of 25th Anniversary

Helloween

Unarmed - Best Of 25th Anniversary

Columbia
  Vö: 29.01.2010

Bewertung:  9 Punkte
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Bandjubiläen sind ja immer eine gute Gelegenheit, sich bei den Fans zu bedanken. Die Art und Weise dieses Dankeschöns fällt natürlich immer unterschiedlich aus. Im Falle von Helloween läuft es – so der erste Eindruck – mit „Unarmed – Best Of 25th Anniversary“ auf eine Best-Of-Compilation heraus. Wer jetzt allerdings eine schnöde Aneinanderreihung der altbekannten Hits der Hamburger Kürbisköpfe erwartet, ist auf dem Holzweg. Denn die auf „Unarmed…“ versammelten Tracks wurden nicht einfach nur komplett neu eingespielt, sondern gleichzeitig neu arrangiert und in neue Gewänder gepresst.

Wohin die Reise geht, wird bereits beim Opener „Dr. Stein“ klar, der mit Bläser- und Ska-Klängen überrascht. Womit wir auch gleich beim Stichwort sind, denn egal ob es sich um das zu einem Duett umfunktionierte und ins Balladenkorsett gesteckte „Eagle Fly Free“ handelt, oder um „I Want Out“ inklusive Kinderchoreinlage oder um das Kernstück des Albums, „The Keepers Trilogy“ – einem Medley aus „Halloween“, „Keeper Of The 7 Keys“ und „The King For A 1000 Years“ – allen Tracks ist gemeinsam, dass sie immer wieder überraschende und neue Facetten bieten. Dabei wurde scheinbar an nichts gespart, denn die Band konnte eine illustre Schar an Gastmusikern gewinnen wie z.B. der Percussion-Koryphäe Nippy Noya, Maffay-Gitarrist Andreas Becker, Hellsongs-Sängerin Harriet Ohlsson oder dem in Metal-Kreisen ja mittlerweile nicht mehr unbekannten Prager Symphonioeorchester.

Ihr Hitpotential haben die vierzehn auf „Unarmed…“ versammelten Tracks ja bereits im Original unter Beweis gestellt, so dass diese Frage wohl eher in den Hintergrund gerät und hier wohl eher durch die ersetzt wird, wie sich die „Coverversionen“ im direkten Vergleich mit den Originalen behaupten können. Und genau an dieser Stelle verliert „Unarmed…“ ziemlich an Boden. Zwar gibt es einige interessante Versionen wie z.B. die von „The Keeper´s Trilogy“ oder „If I Could Fly“, aber die Masse der Songs kann gegen die jeweiligen Originalversionen leider keinen Stich machen. Am deutlichsten wird dies bei „Eagle Fly Free“ oder „Future World“, deren Power und Spirit von den alternativen Versionen zu keinem Zeitpunkt erreicht wird. Lediglich in einem Punkt erzielt „Unarmed…“ einen kleinen Sieg, denn der Sound ist kristallklar und damit insbesondere den älteren Stücken der Helloween-Discographie deutlich überlegen.

Eines dürfte klar sein: diese Scheibe wird polarisieren wie kaum eine andere Veröffentlichung der Band, denn der Begriff „Metal“ passt hier nicht mehr, da das Album ohne jegliche verzerrte E-Gitarre auskommt. Dementsprechend ist es für mich schleierhaft, dass man diese Platte ausgerechnet den langjährigen Supportern als Dankeschön verkaufen möchte, denn gerade dieser Gruppe dürfte ein wenig die notwendige Toleranz fehlen, um ihre alten Lieblinge nun im Pop, Klassik- oder Ska-Gewand zu hören. Während „Unarmed…“ damit für für Metal-Puristen pures Gift sein dürfte, sollten aufgeschlossenere Ohren, die insbesondere kein Problem mit moderateren Tönen haben, die Scheibe mal anchecken.

9 Punkte (von max. 15)

Jürgen 27.01.2010

TRACKLIST
1. Dr. Stein
2. Future World
3. If I Could Fly (***)
4. Where The Rain Grows
5. The Keeper´s Trilogy (***)
6. Eagle Fly Free
7. Perfect Gentleman
8. Forever & One
9. I Want Out
10. Fallen To Pieces
11. A Tale That Wasn´t Right
[ *** Anspieltipps ]

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