Cd-Besprechung

Bacio di Tosca

Hälfte des Lebens

Caput Medusae Records
  Vö: 05.02.2010

Bewertung:  13 Punkte
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Die ausgebildete Mezzosopranistin Dörte Flemming bietet auf „Hälfte des Lebens“ düster-romantisch vertonte Gedichte über das Leben und seine Vergänglichkeit.

Vertont werden Texte von Heinrich Heine (Das Herz ist mir bedrückt, Lamentationen), Friedrich Hölderlin (Hälfte des Lebens), Friedrich Theodor Vischer (Ist mancher so gegangen), Nikolaus Lenau (Himmelstrauer, Der Schmerz), Felix Dörmann (Vergebens), Hermann Hesse (Rückgedanken, Gestutzte Eiche), Emanuel Geibel (Reue), Otto Julius Bierbaum (Ich… war… einmal), Eduard Mörike (Verborgenheit) und Friedrich Hebbel (Die Weihe der Nacht).

Augenmerk liegt auf der Liebe zum Detail und zu den romantischen Dichtern und Denkern. Damit ist das Ganze aber auch etwas weniger leicht zugänglich, als die beat-lastigen Veröffentlichungen, mit denen der Markt momentan so überschwemmt wird. BDT bieten eine Art Ruheinsel und das nicht nur, weil sie weihnachtliches Feeling verbreiten, sondern wegen der allgemeinen Schwermut, die durch die Vertonung mitschwingt. „Hälfte des Lebens“ ist sogar noch um einiges mehr zurückgenommen als der Vorgänger „Und wenn das Herz auch bricht!“, auf dem Klassik und Moderne noch mehr vereint wurden und das schon 2008 viele positive Pressestimmen einheimsen konnte.

Dörte hebt sich mit ihrem dritten Werk wieder eindeutig von der elektro- und gitarrendominierten Szene ab und zaubert mit „Hälfte des Lebens“ ein zerbrechliches, einfühlsames und klassisches Werk, das heutzutage wieder zu den Ausnahmeveröffentlichungen gehört.

13 Punkte (von max. 15)

Conny König, 08.03.2010

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