Cd-Besprechung
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Mit ihrem letzten Longplayer "Hisingen Blues" haben Graveyard ihre Karriere mächtig angeschoben. Ich könnte mich an dieser Stelle über die ebay-Preise für die "Hisingen Blues"-Vinylpressungen auslassen, um einen Eindruck über das Ausmaß des Hypes um die Band zu vermitteln: Doch vermutlich reicht es einfach, an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass mittlerweile sogar eine Biermarke nach den Schweden benannt worden ist. Ohne Zweifel lastet somit ein ziemlich starker Druck auf das Quartett, dass sich nun anschickt, mit "Lights Out" ihr nächstes Album zu veröffentlichen, das gleichzeitig auch ihr drittes Album darstellt, welches ja gemeinhin als sog. "make it or break it"-Album gilt, das für den weiteren Verlauf der Karriere einer Band entscheidend sein soll.
Sollten Graveyard diesen Druck bei den Aufnahmen und dem Songwriting wirklich verspürt haben, so ist es ihnen jedenfalls bestens gelungen, sich hiervon nichts anmerken zu lassen bzw., die hohen Erwartungen in einen Katalysator für kreative Höchstleistungen umzufunktionieren. Die Jungs spielen ihre Songs nämlich derartig locker herunter, dass man den Eindruck hat, hier einen zwar talentierten, aber vollkommen unbekümmerten Newcomer vor sich zu haben und nicht eine bereits etablierte Band, die sich bzw. ihren Fans beweisen muss, dass der bisherige Erfolg (mehrfache Charteinstiege; Grammy-Gewinner) keinesfalls eine Eintagsfliege war.
Neben der auf dem Album vorherrschenden Lockerheit muss man den Jungs vor allem attestieren, in ihren musikalischen Fähigkeiten gewachsen zu sein. Ich vermeide an dieser Stelle bewusst die Floskel, dass Graveyard erwachsen geworden sind. Denn zum Erwachsensein gehört in der Regel auch eine gewisse Portion Ernsthaftigkeit, welche ich angesichts der allgemein vorherrschenden Entspanntheit nicht zu erkennen vermag. Diese Aussage bezieht sich allerdings ausschließlich auf die Musik, denn mit ihren z.T. Gesellschaftskritischen Texten sprechen Graveyard durchaus auch ernste Themen an.
"Lights Out" zeigt eine Band, die sich als fest zusammengewachsene Einheit präsentiert und dabei die gesamte Klaviatur der musikalischen Bandbreite vom handfesten, kernigen Rocker bis hin zu den balladesken Tönen im Traum beherrscht. Demenstprechend legen die Schweden hier ein Album vor, an dem jegliche Kritik abperlt und bei dem sich der Hörer nur noch zurücklehnen und genießen kann. Die auf "Hisingen Blues" hier und da noch vorhandenen Unzulänglichkeiten wurden nunmehr vollständig ausgemerzt. Folglich ist "Lights Out" ein makelloses Album, dessen Größe und Tiefe es nicht nur zu einem künftigen Klassiker macht, sondern das in zehn, zwanzig Jahren auch von etlichen Bands als großen musikalischen Einfluß genannt werden wird.
15 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 15.11.2012
TRACKLIST
1. An Industry Of Murder
2. Slow Motion Countdown
3. Seven Seven
4. The Suits, The Law & The Uniforms (***)
5. Endless Night
6. Hard Times Lovin' (***)
7. Goliath
8. Fool In The End (***)
9. 20/20
[ *** Anspieltipps ]
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