Cd-Besprechung
Leserwertung: 11.3 Punkte
Stimmenzahl: 7
„Ich hab hier etwas ganz besonderes geschaffen. Eine beeindruckende emotionale und kreative Arbeit. Und dieser gewaltige Fortschritt seit der letzten Review! Ich hab mein Schreiben einfach weiterentwickelt und wollte nicht immer dasselbe machen.“
So müsste ich beim Verfassen dieses Textes klingen wenn ich in „Promoagenturendeutsch“ sprechen würde. Ist schon klar. Natürlich muss man seine eigenes Pferd im Stall über den Klee loben. Junge Eltern sagen ja auch nicht, dass ihr Baby pottenhässlich und strunzendoof ist. Und wenn wie bei Good Charlotte ganze Industriezweige wie z.B. Klamotten-, Spielzeugfirma und eigenes Plattenlabel dahinter stehen, ist dieses "Promoschreiben" umso verständlicher.
Nun aber zur Musik. Der Vorgänger konnte ja schon mit einigen schönen Ohrwürmern überzeugen und „The Chronicles of Life und Death“ versucht dort anzuschließen. Der Ansatz ist diesmal nur experimenteller und melancholischer. Bei der Vorabsingle „Predictable“ und bei einigen ruhigeren Stücken wie „The Truth“, „The World is Black“oder „We believe“ hört sich das durchaus gelungen an. Aber mit dem unsäglichen „I just wanna live“ haben sie sich ein ganz dickes Ei auf die Schienen genagelt. Das ist schlimmster „80er-Jahre-Modern Talking-Thomas-Anders-Gedächtnis-Eunuchengesang“ mit Rapeinlage. Wären alle Lieder so geartet, hätte man ohne mit der Wimper zu zucken nur einen Punkt verteilen können.
Zum Glück bleibt dies aber der einzige Totalausfall. Ansonsten ist „The Chronicles of Life and Death” ein ausgewogenes, melodisches, “easy listening” Poppunkalbum mit Anspruch. Eine Wortkreation die Good Charlottes Musik sehr gut definiert wäre wohl „Kleinster- Gemeinsamer-Nenner-Rockmusik“. Was meint der denn jetzt damit? Beispiel folgt:
Ihr seid auf einer Party zu fortgeschrittener Stunde. Und wie immer richten tausende von besoffenen Leuten die Winamp Playlist nach ihrem Geschmack aus. Da kommt dann nach Zuckerpop a la„Virgina Jetzt“ auch mal gerne ein Metalcorebrett wie „Heaven Shall Burn“. Um diese Geschmäcker zu vereinen und um dem geschundenen Rechner eine Pause zu gewähren, wählt man den vernünftigen Kompromiss. Good Charlotte und alle sind zufrieden.
10 Punkte (von max. 15)
Michael Konen, 07.10.2004
TRACKLIST
1.Once Upon A Time: The Battle Of Life And Death
2.The Chronicles Of Life And Death
3.Walk Away (Maybe)
4.S.O.S.
5.I Just Wanna Live
6.Ghost Of You
7.Predictable***
8.Secrets
9.The Truth***
10.The World Is Black
11.Mountain***
12.We Believe***
13.It Wasn't Enough
14.In This World (Murder)
15.Meet My Maker ("Death"-Version Bonus Track)
[ *** Anspieltipps ]
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