Cd-Besprechung

Geisterjäger John Sinclair

Zombies in Manhattan

Lübbe Audio
  Vö: 14.04.2009

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

An einigen Dingen merkt man, wie schnell die Zeit vergeht. Eines dieser Dinge liegt nun vor mir und hört auf den Namen „Zombies in Manhattan“. Davon alleine kann man zwar keine Zeitspanne ableiten, aber der Umstand, dass dies gleichzeitig schon die 50. Folge der erfolgreichen Hörspielserie ist, deren Start nun rund neun Jahre zurück liegt, zeigt einem, dass die Zeit nicht stehen bleibt.

Die Handlung ist schnell erzählt: Urplötzlich tauchen in einer New Yorker Bar Zombies auf und attackieren die dort anwesenden Gäste. Diese gehören jedoch der Unterwelt an und wehren sich entsprechend, so dass am Ende zwar alle Zombies erledigt sind, dummerweise aber auch – abgesehen von einer Ausnahme – keine der Gäste mehr am Leben sind. Der zuständige FBI-Mann vor Ort ist ein alter Freund unseres Geisterjägers und fordert somit beim New Scotland Yard die Hilfe von John Sinclair an. Dieser fürchtet das Schlimmste, nämlich die Erweckung des Herrn der Untoten - Xorron – durch die Mord-Liga. Und mit dieser Befürchtung liegt der Geisterjäger richtig, denn Solo Morasso, der Anführer der Mord-Liga, lässt mal wieder nichts unversucht, um die Welt ins Chaos zu stürzen….Mehr sollte ich wohl nicht verraten, denn für Hörspiele gilt dieselbe Regel wie für Filme: Verrate nicht die ganze Handlung, wenn andere sie noch nicht kennen.

Wenn man von John Sinclair spricht, so fallen wohl vielen noch die Groschenromane ein, die früher in unübersichtlicher Anzahl von den Abenteuern des Geisterjägers berichteten. Weitgehend unbekannt dürfte jedoch sein, dass es bereits früher eine gleichnamige Hörspiel-Reihe gab. Vergleicht man diese mit der aktuellen – ursprünglich als Edition 2000 laufenden Reihe -, so fällt einem vor allem der geradezu greifbare Qualitätsunterschied zwischen beiden Serien auf. Die alte Serie punktet zwar mit einem kauzigen Charme und Atmosphäre, vermag aber in Sachen Effekte und Soundqualität der Edition 2000 zu keinem Zeitpunkt das Wasser zu reichen.

Auch die Riege der Sprecher ist wie immer hochkarätig besetzt. Neben den Stammsprechern Wolfgang Pampel (Erzähler), Frank Glaubrecht (John Sinclair), Martin May (Suko), Tilo Schmitz (Solo Morasso) und Kathrin Fröhlich (Pamela Scott) sind auch diverse weitere bekannte Stimmen wie z.B. Udo Schenk (deutsche Stimme von Gary Oldman), Franziska Pigulla (deutsche Stimme von Gillian Anderson) oder Claudia Urbschat (deutsche Stimme von Angelina Jolie) sowie der geistige Vater der Serie, Jason Dark, an Bord.

Anlässlich des Jubiläums hat der Verlag die Spendierhosen angezogen und die CD mit einem gelungenen 3D-Cover sowie mit einer Bonus-DVD aufgewertet. Diese enthält ein Making Of „Zombies in Manhattan“ inklusive kurzer Interviews der Sprecher der beteiligten Hauptcharaktere, einen Beitrag über das Vollplaybacktheater (das den meisten wohl eher durch die Drei-Fragezeichen-Auftritte ein Begriff ist) sowie das auch separat erhältliche Hörbuch „Die Rückkehr des schwarzen Tods“. Die Bonus-DVD lässt sich der Verlag allerdings gut bezahlen, denn „Zombies in Manhattan“ kostet mal eben das Doppelte des sonst üblichen Preises. Mich persönlich haut die DVD allerdings nicht so sehr vom Hocker, als dass ich diesen Preis als gerechtfertig ansehe. Demzufolge hätte ich mir gewünscht, dass man das Hörspiel auch nur als CD zum regulären Preis erwerben kann, aber das ist – zumindest derzeit – nicht der Fall. Dafür gibt es das Hörspiel jedoch noch als Special limited edition in Form einer Metall-Box zu kaufen, die neben der Bonus-DVD noch eine John Sinclair-Flagge enthält. Die Auflage von 10.000 Stück empfinde ich jedoch als relativ hoch und preislich kostet das gute Stück dann auch gleich mal das doppelte der ebenfalls nicht gerade günstigen Standard-Version.

Rein auf das Hörspiel bezogen zeigen alle Daumen nach oben. „Zombies in Manhattan“ kommt zwar nicht ganz an meine Lieblingsfolgen („Die Knochensaat“, „Der Sensemann als Hochzeitsgast“ und „Achterbahn ins Jenseits“) heran, ist aber trotzdem als gelungen zu bezeichnen und reiht sich nahtlos in die lange Reihe der Vorgängerfolgen ein. Kenner der Serie können blind zugreifen und auch Neueinsteiger dürften sich schnell zurecht finden. Aus dieser Sicht also alle Daumen nach oben, Punktabzug gibt es aber für die DVD, die – so lobenswert der Ansatz auch ist – das Geld eher nicht wert ist sowie den zuvor kritisierten Verkaufspreis bzw. dafür, dass die Folge nicht separat ohne DVD zum regulären Preis erhältlich ist, so dass der schmale Geldbeutel wohl eher zum (legalen) download gezwungen sein wird.

11 Punkte (von max. 15)

Jürgen 24.04.2009

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