Cd-Besprechung
Leserwertung: 15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1
Fujiya & Miyagi, die dreiköpfige (sic!) Band aus Brighton, UK, legt mit „Lightbulbs“ ihr drittes Album vor. Wieder erschienen auf Herbert Grönemeyers Grönland-Label, zeigt es eine schöne Weiterentwicklung der Herren David Best (Gesang), Steve Lewis und Matt Hainsby.
„Lightbulbs“ klingt wieder mal elektonisch poppig, tanzbar und zum großen Teil interessant. Dennoch würde, soviel Kritik vorab, so manches Stück im 08/15-Formatradio keines Wegs auffallen, nicht negativ, aber eben auch nicht positiv.
Der Opener „Knickerbocker“, der Folgetrack „Uh“ und zum Beispiel auch „Dishwasher“ sind gute Beispiele dafür, wie diese Band wahrgenommen werden will und sollte: Nicht unbedingt als intellektuelle Geschichtenzähler, sondern eher als Band, die die Stimme als weiteres Instrument einsetzt und in der Tat von sich behauptet, Worte aneinanderzureihen, die gut klingen. Dabei entstehen dann auch schon mal Reime wie der von „Jigsaws“ auf „Carnivores“, was sich schlechter liest, als es dann de facto klingt.
Das Ganze ist teilweise funkig-soulige Dancemusik, der man die geistige Nähe zu James Brown nicht absprechen kann. „Pickpocket“ ist an Jay-Z geschult, was nicht eben Spass macht anzuhören. Der Titeltrack bildet eine schöne Ausnahme zum sonst eher luftigen Sound, wird er doch auf der Gitarre gezupft und nur sehr vorsichtig von Gesang und einer klitzekleinen Orgelmelodie begleitet. Ein Song wie „Sore Thumb“ jedoch wird auch nicht dadurch besser, dass man ihn in der Mitte der Platte versteckt und wohl hofft, dass der Hörer darüber hinweg sieht. „Goosebumps“ wiederum ist eine kleine Sensation.
Beschließen wir diese Betrachtung mit der wohl schönsten Beschreibung dieser Band, entnommen dem Waschzettel der Plattenfirma und wert, hier in seiner gesamten Schönheit zitiert zu werden: „In total, Fujiya & Miyagi don’t really sound like anything. Instead, they sound like everything condensed into perfectly arranged three minute chunks of infectious pop music, a strange hybrid of James Brown on Valium and Wire gone pop. Or maybe Serge Gainsbourg with a PhD in electronics backed by David Byrne’s Eno-produced scratchy guitar mixed by MF Doom. It’s Darwinism gone mad.” Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen - dass es ein wenig übertrieben ist, wurde ja oben bereits dargelegt.
7 Punkte (von max. 15)
Daniel Höfelmann, 25.11.2008
TRACKLIST
1. Knickerbocker Glory
2. Uh
3. Pickpocket
4. Goosebumps***
5. Rook To Queen's Pawn Six
6. Sore Thumb
7. Dishwasher
8. Pteradactyls
9. Pussyfooting
10. Light Bulbs
11. Hundreds And Thousands
[ *** Anspieltipps ]
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