Cd-Besprechung
Leserwertung: 13.3 Punkte
Stimmenzahl: 7
Bereits als Epitaph “Stories and Alibis“ von MATCHBOOK ROMANCE veröffentlichten, unkten böse Zungen, daß das alt eingesessene Punkrock Label nun auf den schon mächtig an Fahrt gewonnenen Emocore / Screamo Zug aufspringen würde, um von dem Hype profitierend ordentlich Dollars zu scheffeln. Mit FROM FIRST TO LAST steht nun die nächste Band in den Startlöchern, die sich dieser Soundkategorie verschrieben hat. Aber keine Angst liebe Berufskritiker, “Dear Diary, My Teen Angst has a Bodycount“ haut zwar in eine ähnliche Kerbe wie die Musik der Labelmates und Brüder im Geiste, ist aber im direkten Vergleich deutlich kantiger, ungeschliffener und un-niedlicher geraten. In Sachen Emo ist im Hause Epitaph also (noch) keine soundtechnische Annäherung bis Gleichschaltung festzustellen, wie es bei vielen hauseigenen Bands aus dem Punkrock Bereich der Fall ist (man denke an die Punk O Rama Sampler!)
FROM FIRST TO LAST legen ein Album vor, daß zwar auf der einen Seite deutliche Referenzen an andere Bands und typische Genreklischees aufweist (Sing/Brüllgesang, Punkrockbeat trifft Metal-Doublebass), auf der anderen Seite aber immer wieder erfrischende Ausbrüche wagt. Der Sound dieser Platte wirkt manischer und nervöser als der vom Pop geküßte vieler anderer Bands. Zwischenzeitliche Einsätze von elektronischer Verzierung und akustischem Gitarren-Gezupfe (zu finden in Songs 4 und 6) bringen ebenso frischen Wind in die langsam muffig riechende Screamo Kiste, wie die clever ausgetüftelten Songtitel: “I liked you better before you were naked on the internet“ – Da darf auch der ansonsten eher für das Vergießen von bitteren Tränen bekannte Emo Fan ein Schmunzeln wagen.
Trotzdem kann man bei “Dear Diary...“ aber nicht wie in der Bierwerbung von einem wirklichen Highlight sprechen, dafür reichen die Bestrebungen der 4 Jungs aus Los Angeles doch noch nicht ganz aus. Ein paar mitreißende Songs wie “featuring some of your favorite words“ oder “ride the wings of pestilence“, die gleichzeitig komplexe Rhythmik und hohes Tempo unter einen Hut bringen, machen halt noch keinen Meilenstein. Den Damen und Herren von Epitaph Records bleibt ein “Full Collapse Erlebnis“ also vorerst noch verwehrt. FROM FIRST TO LAST sind aber schon mal ein Fuß in der Tür zur Emo Hall of Fame – nicht der schlechteste Einstieg!
Promo-Sticker-Empfehlung: Für Fans von TAKING BACK SUNDAY / THE USED / A STATIC LULLABY / FUNERAL FOR A FRIEND / MATCHBOOK ROMANCE
11 Punkte (von max. 15)
Bogatzke , 21.07.2004
TRACKLIST
1. Soliloquy
2. The one armed boxer vs. The Flying Guillotine ***
3. Note to self
4. I liked you better you were naked on the internet ***
5. Featuring some of your favorite words
6. Emily
7. Secrets don't make friends
8. Populace in two
9. Kiss me, I'm contagious
10.Minuet
11.Ride the wings of pestilence ***
Gesamtspielzeit: 38.16 Minuten
[ *** Anspieltipps ]
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