Cd-Besprechung
Leserwertung: 0.0 Punkte
Stimmenzahl: 0
Dass sich hinter den Foxboro Hot Tubs die nicht ganz unbekannten Green Day verbergen, wurde in der einschlägigen Presse in etwa so geheim gehalten wie Pete Dohertys Drogekonsum. Trotzdem hält sich die Hysterie um deren erstes Album "Stop Drop And Roll" in Grenzen. Vielleicht weil ein neues "American Idiot" erwartet wird, vielleicht weil Seitenprojekte bekannter Musiker nur selten die Qualität ihrer eigentlichen Standbeine erreichen - vielleicht ist das aber auch völlig egal. Denn Billie Joe Armstrong, Tre Cool und Mike Dirnt sollten mit ihrem "Erstwerk" jeden Pauschal-Kritiker verstummen lassen, denn es ist nun mal nicht weniger als verdammt gut geworden.
Zumindest in Hinblick auf den Ohrwurmcharakter. Für Sing-A-Longs und Breitarsch-Gitarrensoli bietet der 60's Garagenrock, den sie hier unverhohlen 1-zu-1 kopieren, eine hervorragende Spielwiese. Der Titeltrack steigt in die Fußstapfen von The Who und lässt erahnen, wofür unser aller (Groß)Eltern das Wort "fetzig" erschaffen haben. In "Mother Mary" klingen sie wiederum wie eine frischere Version der Kooks, was angesichts eines Altersunterschieds von knapp 20 Jahren nicht gerade selbstverständlich ist. Hier toben sich drei wahnsinnig erfolgreiche Musiker aus, Resultat: Unbändige Spielfreude. Kaum ein Song erreicht die 3-Minuten-Marke. Schweineorgel und Background-Chöre besorgen den Rest. Manchmal kommt der Punkrock durch ("Sally"), größtenteils orientiert sich der Sound auf "Stop Drop And Roll" allerdings an Green Days 99er Album "Warning", welches bekanntermaßen unter den eigenen Fans auf wenig offene Ohren stoßen konnte. Eine Selbstkopie sind die Foxboro Hot Tubs trotzdem nicht, Billy Joe Armstrong schafft es diesmal sogar häufig, seine typisch-nasale Stimme über Bord zu werfen. Eine ausgezeichnete Ergänzung zum hingerotzten Gitarrensound.
Ob die Summer-Of-Love Hommage "Dark Side Of Night", die "Gimme Gimme Gimme"-Chöre oder das dreiste Kopieren des "You Really Got Me"-Riffs von den Kinks bei "Alligator" nötig gewesen wären sei mal dahingestellt. "Stop Drop And Roll" ist auch mit seinen kleinen Ausfällen geradezu beunruhigend kurzweilig geraten. Über die Halbwertszeit lässt sich sicherlich auch streiten, und ob dieser funkensprühende Schnellschuss nochmal zu wiederholen ist, ist ebenso fragwürdig. Für den Moment jedoch, ist es das beste Album um bei geöffnetem Fenster seine Nachbarn zu beschallen. Fetzig!
12 Punkte (von max. 15)
Benedikt Ernst, 21.05.2008
TRACKLIST
1. Stop Drop And Roll ***
2. Mother Mary
3. Ruby Room
4. Red Tide
5. Broadway)
6. She's A Saint Not A Celebrity
7. Sally ***
8. Alligator
9. The Pedestrian ***
10. 27th Ave. Shuffle
11. Dark Side Of Night
12. Pieces Of Truth
[ *** Anspieltipps ]
Weitere Cd-Besprechungen und Stories
Leserkommentare
Zu dieser Cd-Besprechung wurde noch kein Kommentar geschrieben.
- Um einen Kommentar zu schreiben, musst du dich einloggen.
BIZARRE RADIO PRÄSENTIERT
Neue Beiträge im FORUM
- San Antonio Spurs Documentary, 04.10.24, 23:43 // house cleaner
- Pelicans Dyson Daniels Wounded 15.08.24, 22:36 // Danieldevon2
- Tracy McGrady recommended 29.05.24, 02:34 // MichelleKHenderson
- Led by head coach Kyle Shanahan 02.05.24, 16:34 // lemieuxhel
- Zurück in die Zukunft 01.05.24, 14:06 // dotyhughes117
- arbeitsunfähig wegen Heavy Metal 18.04.24, 08:32 // Salmee101
- The Canadians - Massentötung von Robben 07.03.24, 16:28 // duffytraciezs
- The exceptionally unusual partnership 07.03.24, 16:25 // duffytraciezs
- NBA Finals SWAGs 07.03.24, 16:00 // duffytraciezs
- Wer von euch spielt ein Instrument? 26.01.24, 08:57 // Salmee101