Cd-Besprechung

Entwine - DiEversity

Entwine

DiEversity

Spinefarm Records
  Vö: 29.03.2004

Bewertung:  12 Punkte
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Wer Entwine das erste Mal live sieht wird zwangsweise an die finnische Gothrock-Formation HIM erinnert. Aber der erste optische Eindruck täuscht doch gewaltig. Musikalisch bieten die 6 Finnen von Entwine einen wahren Ohrwurmcharakter und setzen sich damit deutlich von den bisherigen finnischen Gothrock-Stilikonen von HIM ab; zumal der von Entwine praktizierte Musikstil irgendwie auch gut im Genre Goth-Metal aufgehoben sein könnte.
Mit "DiEversity" haben die Musiker um Frontmann Mika Tauriainen ihren vierten Longplayer seit 1999 am Start und präsentieren damit ein Album, was von Anfang bis zum Ende mit packenden Gitarrenriffs und melodischen Keyboardtakten glänzt. Leider ist die Gesamtspielzeit von 43 Minuten doch etwas enttäuschend. Als positiv zu bewerten ist jedoch der Fakt, daß alle Songs dem Sinn des Albumtitels gerecht werden. Di(e)versity lässt sich vom englischen Wort für Mannigfaltigkeit ableiten und ist im Fachjargon ein heißes, zu dunklem Stahl veredeltes Eisen. Im Vergleich zu den früheren Rohlingen der Vorgänger-Alben „Gone“ und „Time of Despair“ sind mit DiEversity nun wahre Schmuckstücke der Goth-Rock Musik entstanden.
Der gitarrenlastige Opener „Bitter Sweet“ zieht den Hörer in die bitter-süßen Abgründe die Liebesbeziehungen so mit sich bringen. Mikas eher rauchige Stimme unterstützt dabei die damit verbundenen zwischenmenschlichen, emotionalen Ausbrüche.
Mit dem eher psychedelisch klingenden „Someone to Blame“ tritt auch erstmals Keyboarderin Riita auf "DiEversity" mehr in den Vordergrund. Jedoch bieten ihr hier die beiden Gitarristen Tom Mikkola und Jaani Kähkönen ordentlich Paroli.
Mein Favorit ist definitiv das eher melancholisch und ruhig gestaltete „Bleeding for the Cure“. Der Refrain entführt den eher sensibel veranlagten Hörer allerdings zwangsweise in die Abgründe seines menschlichen Seins. Textpassagen wie „So, you feel that you’ve become. Too cynical to live your life“ oder “ You’re holding all the pain inside” bescheiben meiner Meinung nach vortrefflich die depressiven Gefühle die viele von uns mit sich herumtragen.
Lediglich der Song „Nothing’s Forever“ lässt einen gewissen Vergleich mit den Gothrockern von HIM zu. Der ruhige Start gepaart mit einem impulsiv-aggressiven Gesangsteil wird von typischen, nach HIM klingenden Gitarrenparts untermalt, was jedoch nicht die Qualität des Songs mindert.
Meiner Meinung nach haben sich Entwine mit „DiEversity“ ein erstes Denkmal ihrer Musikgeschichte gesetzt. Sicherlich lässt sich noch am Sound feilen um den einen oder anderen Vergleich mit namhafteren Bands vergessen zu machen. Ich denke aber, dass sich Entwine auf dem besten Weg befinden, um sich in der oberen Liga finnischer Goth-Rock-Bands einzuquartieren.

12 Punkte (von max. 15)

Kitty N.18.04.2007

TRACKLIST
01. 2/4/943
02. Bitter Sweet***
03. Someone to Blame
04. Bleeding for the Cure***
05. Still Remains
06. Frozen by the Sun
07. Six Feet down Below***
08. Refill my Soul
09. Everything for You
10. Nothing’s Forever
11. Lost Within
[ *** Anspieltipps ]

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