Cd-Besprechung

Ensiferum - Unsung Heroes

Ensiferum

Unsung Heroes

Spinefarm Records/Universal
  Vö: 24.08.2012

Bewertung:  9 Punkte
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Ensiferum haben ein neues Album. Das ist meistens Grund zu Freude da meist eine gewisse Kurzweil mit diesen Veröffentlichungen einherging. Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ist das bei „Unsung Heroes“ auch so...
Nach dem orchestralen Intro „Symbols“ geht’s weiter in eine relativ klassische Ensiferum-Nummer. „In My Sword I Trust“, so der Titel, ist ein gutes Stück Ensiferum, die Strophen punkten durch dezenten Frauenchor im Hintergrund. Im Refrain gibt’s mehrstimmigen Männergesang auf die Ohren.
Der Titeltrack beginnt und bleibt im gemäßigten Midtempo. Teilweise erinnert die Nummer sehr stark an Kalmah zu Black Waltz-Zeiten. Zumindest bis zum C-Teil des Tracks wo das Tempo fast beim Funeral-Doom angelangt ist. Mit Orgel und Chor gibt’s abschließend nochmal den tollen Refrain auf die Ohren.
Darauf folgt mit „Burning Leaves“ das Album-Highlight. Den Titel gab aus auch vorab schon auf YouTube zu hören und hätte auch sehr gut auf „From Afar“ (welches ich sehr gerne mag) seinen Platz finden können. Vor allem sticht auch hier wieder der C-Teil heraus der in Finnisch gesungen und mit einem melodischen Gitarrensolo aufwartet.
„Celestial Bond“ ist eine Ballade im Stile von Nightwish’s „The Crow, The Owl And The Dove“ oder „Turn Loose The Mermaids“. Das folgende „Retribution Shall Be Mine“ ist der härteste Track des Albums. Insgesamt wird unter dem Motto Thrash meets Ensiferum gearbeitet. Auch eine gute Nummer nur sollte hier meiner Meinung nach das Album aufhören. Denn bis dahin war alles vertreten was ein gutes, abwechslungsreiches Folk-Metal-Album ausmacht. Aber um wohl die Länge von EP- auf LP-Niveau anzuheben kamen eben noch die folgenden vier Songs mit auf die Scheibe.
„Star Queen“ bildet den zweiten Teil zu „Celestial Bond“ und klingt irgendwie nach Adam Green der sich ein Distortion-Padel für seine E-Gitarre gekauft hat. So lange aber nicht gesungen wird und nur die folkige Akustikgitarre zu hören ist kann ich der Nummer aber auch noch was abgewinnen. „Pohjola“ ist ein zu lang geratener, belangloser Track der leichte Anwandlungen der Landesgenossen von Koorpiklaani zeigt. Im Refrain wird hier wieder Chor aufgefahren. Im Großen und Ganzen aber eben nichts Außergewöhnliches. „Last Breath“ ist dann der absolute Tiefpunkt des Albums. Wie schon bei „Star Queen“ ist der cleane Gesang einfach auf dem Niveau einer betrunkenen Punkband. Auf so eine Gesangsleistung auch noch einen epochalen Chor folgen zu lassen ist da fast schon zynisch. Es folgt das abschließende 17-Minuten-Epos „Passion Proof Power“. Beginnend mit etwas wie einem Didgeridoo und Naturgeräuschen kommt hier der längste Song den Ensiferum bisher geschrieben haben. Hier wird das gesamt Album noch einmal musikalisch zusammengefasst. Die Guten, wie leider auch die schlechten Seiten. Aber gerade durch seine Länge und dem ständigem Wechsel zwischen Folk, Metal, Choral, Sprecheinlage, Metal, Cleanvocals usw. ist der Song absolut nicht greifbar und wirkt einfach wie ein abstraktes Puzzel. Die einzelnen Teile mögen für sich genommen nicht übel sein jedoch funktionieren sie einfach nicht in einem Track. „Heathen Throne“ vom Vorgänger macht das weit besser von Nightwish’s „The Poet and the Pendulum“ ganz zu schweigen. Der Deutschsprachige Sprechbeitrag kurz vor Ende von „Passion Proof Power“ ist eine absolute Peinlichkeit. Das epochale Outro entschädigt gerade noch dafür.

Fazit: „Unsung Heroes“ ist zwar recht abwechslungsreich was die einzelnen Songs angeht jedoch hat man dadurch fast das Gefühl einer Mix-CD zu lauschen und nicht einem Album. Außerdem sind gerade die ruhigen Songs welche erstaunlich oft vertreten sind nah an der Kitschgrenze, was zwar bei Ensiferum so oder so oft der Fall ist, aber meistens hatte man damit wenigstens seinen Spaß. „Last Breath“ und „Star Queen“ sind schrecklich kitschige Balladen die dazu auch noch mies gesungen werden. Hätte man es bei den ersten sechs Songs belassen wäre es eine sehr gute EP so ist’s ein mittelmäßiges Album.

9 Punkte (von max. 15)

Rasmus Peters25.07.2012

TRACKLIST
1. Symbols
2. In My Sword I Trust
3. Unsung Heroes ***
4. Burning Leaves ***
5. Celestial Bond
6. Retribution Shall Be Mine ***
7. Star Queen (Celestial Bond part II)
8. Pohjola
9. Last Breath
10. Passion Proof Power
11. Bamboleo (Bonus Track der Deluxe Edition)
[ *** Anspieltipps ]

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