Cd-Besprechung

Eighteen Visions

Obsession

Trustkill
  Vö: 31.01.2005

Bewertung:  10 Punkte
Leserwertung:  12.7 Punkte
Stimmenzahl: 6

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Eighteen Visions. Derbstes Metalcoregeballer auf Trustkill, dem Label auf dem auch solche Hardcoreheroen wie Terror, Throwdown, Most Precoius Blood oder Hopesfall beheimatet sind. So konnte man bislang denken. Doch anscheinend gibt es eine Trendwende. Hopesfall überraschten bereits auf “A Types” mit einem völlig neuen, softeren Stil. Und da jetzt die ganzen Hybriden aus Metal und Hardcore wie Pilze aus dem Boden sprießen und sogar deutsche Castingbands wie Nu Pagadi Rammstein Riffs verwenden, haben Eighteen Visions den konträren Weg gewählt.
Kaum noch Doublebassgewitter, außer bei dem ansprechenden „Tower of Snakes“, dass es auch als Video auf der Onlinepräsentation der Band zu bewundern gibt, dafür umso mehr Melodie und Mut zur Weichheit wie z.B. bei „I Should Tell you“.
Ganz schön gewagt bei einer Musikrichtung deren Fanbasis dafür bekannt ist, auch bei dem kleinsten Verdacht „ Ausverkauf“ und „Verrat“ zu schreien. Aber mit den „Ultrafans“ haben sie es sich schon lange verscherzt. Wer zuerst mit Converge und Konsorten und dann wenig später mit den Lost Prophets auf Tour geht, wird in Metalcorekreisen gemieden wie ein Leprakranker im Mittelalter.
Umso erfreulicher ist es, dass die Jungs einen feuchten Furz drauf geben und ihre Sache im Großen und Ganzen sehr anständig machen. Teilweise erinnern einen die Gitarrenriffs angenehm an die Deftones zu ihrer „Around the Fur“ Zeit. Die Wucht der Aufnahme und die Gitarrenwände reichen teilweise sogar an die der Hope Conspiracy und deren „Cold Blue“ ran, ohne jedoch diese Agressivität und Angepisstheit zu erreichen.
Resümierend ist „Obsession“ von Eighteen Visions sicherlich ein Neuanfang für die Band und einige tolerante Fans, die meisten Fans der ersten Stunde werden sich aber angewidert abwenden und Eighteen Visions auf ein Level mit Godsmack und Korn stellen.
Zu Unrecht, auch wenn Labelkollegen Hopesfall ihren Stilwechsel besser vollzogen haben, ist der Stilwechsel beachtlich und verdient Anerkennung.
Promosticker: Deftones, Lost Prophets, 36 Crazyfists, Simon Says, Hopesfall, Glassjaw

10 Punkte (von max. 15)

Michael Konen, 12.01.2005

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