Cd-Besprechung

Dropkick Murphys - The Meanest of Times

Dropkick Murphys

The Meanest of Times

Cooking VI
  Vö: 21.09.2007

Bewertung:  10 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

Man kann sich kein Bild machen, wie mein T-Shirt nach dem Dropkick Murphys Konzert im Osnabrücker Hyde Park stank. Obwohl man wohl wissend um die berüchtigten Shows im hinteren Bereich des Veranstaltungsort an der Theke positioniert war, konnte man den Bierduschen und den verschwitzten, nackten und fettigen Oberkörpern der sich im Delirium befindlichen Fans nicht entkommen.
Der “Let`s go Murphys, Let`s Go!” Schlachtruf war permanent zu hören und spätestens nach dem zweiten Lied haben mich so viele Menschen umarmt, dass man hätte denken können, ich wolle einen Guiness Weltrekord aufstellen. Nicht im Guiness saufen, sondern im Umarmen.
Schön und gut. Aber irgendwann wurde es anstrengend, vor allem als die ersten Raufereien anfingen, denn Osnabrück ist bekannterweise eine Stadt, in der 10000 englische Soldaten stationiert sind und der Hyde Park ist nah an einer der Kasernen.
Und wer betrunkene, junge, englische Soldaten die ihren Sold auf den Kopf hauen wollen kennt, der weiß, dass diese auch mal gerne über die Stränge schlagen.
Trotzdem war es ein nachhaltig in der Erinnerung bleibender Abend, der doch relativ friedlich verlief. Und die Dropkick Murphys haben es mit ihrem neusten Output „The Meansest Of Times“ mal wieder geschafft, diese raue aber herzliche Stimmung zu konservieren. Die Urgesteine des Folkpunk bleiben ihrem Stil komplett treu und hauen eine Mitgröhlhymne nach der anderen raus. „Echoes On "A." Street“ kann man nach dem ersten Hördurchgang und mit 3,0 Atü auf dem Kessel fehlerfrei mit intonieren ohne großartig aufzufallen. Und genauso zieht sich dieser rote Faden durch die übrigen 15 Lieder. Ab und zu schön, aber auf Dauer ganz schön penetrant.
Fazit: Wenn Dropkick Murphys, dann Live. Auf Konserve sind sie nur die Notlösung und nur bedingt für ein Candle-Light Dinner oder zur Meditation geeignet. Trotzdem besser als ein Großteil der Folkpunkplagiate, weil mehr Feuer im Arsch und authentisch.

10 Punkte (von max. 15)

Michael Konen13.10.2007

TRACKLIST
1. Famous For Nothing
2. God Willing
3. The State Of Massachusetts
4. Tomorrow's Industry
5. Echoes On "A." Street
6. Vices And Virtues
7. Surrender
8. Flannigan's Ball
9. I'll Begin Again
10. Fairmount Hill
11. Loyal To No One
12. Shattered
13. Rude Awakenings
14. Johnny, I Hardly Knew Ya
15. Never Forget
16. Jailbreak (Bonustrack)
[ *** Anspieltipps ]

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