Cd-Besprechung

Der Zerfall

afmusic
Vö: 05.01.2009

Bewertung: 14 Punkte
Leserwertung: 11.8 Punkte
Stimmenzahl: 4

„Wave-Gitarren und Fliehende Stürme-Keyboardparts treffen zwischen EA80 und Blitzkid auf düstere Punktunes - dazwischen lassen frühe Christian Death und die Super Heroines grüßen.“?

„... ein Festmahl für Dark Punk-Fans.“?

„ ... waschechte Kreuzung aus 45 Grave und The Cures "Pornography"“?

Ich war etwas skeptisch, ob „Der Zerfall“ von der gleichnamigen Band der Beschreibung gerecht werden könnte. Aber jeder Song auf der Scheibe lohnt sich! Tatsächlich finden sich die Cure-typischen Simon Gallup-Basslinien („Ich sein“), dann wird man in den verstörenden Dschungel aus Sampels und Effekten geführt („Die Vision“). Sänger und Frontmann Sven Rebentisch, gibt sich stellenweise gehässig, doch auch den sanftmütigen, depressiven Tonfall bringt er glaubhaft rüber.

Die deutschen Texte handeln von dunklem Gedankengut und inneren Abgründen, ohne jedoch peinlich oder kitschig zu werden. Technik und Produktion sind außerordentlich gelungen. Die Band aus der Hauptstadt hinterlässt schon beim ersten Hören eigene Fußstapfen auf dem Depro-Punk-Trampelpfad und spaziert auch mal links und rechts davon durch den Wald.

Die meisten ihrer Genre-Kollegen lässt Der Zerfall schon mit ihrem Debut hinter sich. Mal gotisch-punkig, mal rockig-höhnisch und spöttisch und wieder einfühlsam und gefühlvoll. Am Ende ist die Scheibe mit 5 Songs einfach viel zu kurz aber das soll auch das einzige Mankerl sein. Großartige Band, von der wir hoffentlich von viel hören werden!

Am besten sollte man sich „Der Zerfall“ als Vinyl zulegen, die Scheibe findet ihr aber auch in allen gängigen Downloadstores.

14 Punkte (von max. 15)

Conny König, 18.02.2009

TRACKLIST
1. Gott ist überall
2. Ich sein ***
3. Selbstjustiz ***
4. Die Vision
5. Suizid ***
[ *** Anspieltipps ]

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