Cd-Besprechung
Leserwertung: 10.0 Punkte
Stimmenzahl: 3
Vor fast 20 Jahren war in einer Stadtzeitung eine Anzeige von Ernst Horn zu lesen „suche experimentierfreudigen Sänger“ und dadurch entstand mit dem damaligen Film- und Theaterstudent Alexander Veljanov die Formation Deine Lakaien, welche durch zielsichere Mischungen aus Klassik, Gothic, Wave, Industrial und Rock oder gar Techno sämtliche Schubladen sprengt und sich dadurch deutlich von kurzlebigen Konservenbands abhebt.
Horn, der klassisch geschulte Komponist, Pianist und Schlagzeuger und der charismatische Sänger Veljanov (dessen Antlitz sich zusätzlich noch durch beeindruckende Frisuren einprägte) schufen mit ihrem achten Studioalbum eine wohltuende einsame Insel für die Ohren, einladend zum entspannen, zurücklehnen, sinnieren und geniessen. Nicht jedoch zum betäuben oder zudröhnen oder gar herzlosem konsumieren.
Leise Klänge sind die Freunde der Lakaien, und auserdem ist Melancholie laut Veljanov die „gesunde Schwester der Depression“.
Der gefühlvolle Opener „Over and done“ besticht durch verzerrte Violinenklänge , während mit wuchtigen Gitarren in „Midnight sun“ die Grenzen zum Rock gesprengt werden.
„Take a chance“ wummert einem einem heftigen Industrial Bass um die Ohren, dessen Wucht sich jedoch im weichen Veljanovschen Gesang wieder verliert. Ein beeindruckendes Wechselspiel.
Ganz anders in der Ballade „Slowly comes the night“ , weleches dunkle Herz möchte da nicht in melancholischer Zweisamkeit dahinschmelzen...?
In „Vivre“, dem durch Streicher sanft unterstützten Liebeslied in französischer Sprache kann Veljanovs Stimme zu ganzer Grösse und epischer Breite auflaufen, ähnlich wie im melancholischen Albumausklang „Dialectic“.
„April Skies“ ist das gelungene Debut der Lakaien bei Capitol records.
Die beiden Musiker, die neben den Lakaien auch noch zahlreiche erfolgreiche Nebenprojekte an der Hand haben (im Falle Horns zum Beispiel die Mittelalterprojekte Qntal und Helium Vola) werden im Frühjahr mit „April Skies“ auf Tour gehen.
Zuvor werden sie ein Konzert der besonderen Art geben, in dem nur altes Material aus der Anfangszeit gespielt werden wird, und dessen Eintritt nur mit dem Kauf der Single „Over and done“ möglich ist.
12 Punkte (von max. 15)
Kristin Feldmann, 15.03.2005
TRACKLIST
1. Over And Done ***
2. Slowly Comes My Night
3. Secret Hideaway
4. Supermarket (My Angel)
5. Midnight Sun ***
6. Satellite
7. Take A Chance
8. Heart Made To Be Mine
9. Vivre ***
10. When You Loose
11. Through The Hall
12. Dialectic
[ *** Anspieltipps ]
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