Cd-Besprechung

Defeater

Lost Ground

Bridge Nine Records (Soulfood Music)
  Vö: 27.11.2009

Bewertung:  14 Punkte
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Stimmenzahl: 0

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Defeater haben schon mit "Travels" ein sehr starkes Debüt zusammengezimmert, schöner, schneller Hardcore, eine erfrischende Briese.
Jetzt, mit Lost Ground, gibt es eine Folge EP, wieder auf Bridge Nine. Sechs Lieder.
Die Texte lagen mir leider nicht vor, aber da diese schon bei der "Travels" wichtiger Teil waren, geht ich einmal davon aus, daß es sich auch hier lohnt, mal das Heftchen aufzuschlagen.

Der kraftvolle Opener "Red, White and Blues" ist anfangs ein wenig poppiger, nicht ganz das düstere, schnelle und leicht destruktive Modern-Life-Is-War-ähnliche emotionale Hardcoregewitter der Vorgängerscheibe. Fetter Sound, schöne Gitarrenriffs, knackige Drums und überzeugende Melodien. Der Gesang, immer noch saftig, leicht düster, leicht geschrieen. Im zweiten Teil des Songs geht es dann aber wieder düsterer zu, langsam und schleppend. Atmosphärische Winterlaune, bevor es sich dann schön und intensiv steigert.
"The Bite and The Sting" wechselt ähnlich in Sachen Intensität, von ruhig dann direkt zu derbe, und es klingt rund und paßt. Feinste Schlagzeugarbeit.
"A Wound and Scar" klingt wieder ganz anders, aber gönnt einem immer noch keine Ruhe. Schneller geht es in "Singin’ New York Town" zu, wieder mit sehr schöner Instrumentalarbeit, die durch die ganze Scheibe hindurch oberste Liga ist.
Genau wie das Songwriting.

Defeater spielen kein Standardhardcore. Manchmal erinnert es an den moderneren Hardcore Marke Verse, aber diese Variation ist ihr eigenes Ding, vielschichtig, mit komplexen Songstrukturen, überraschend, sehr abwechslungsreich und atmosphärisch. Aber immer noch mit der Intensität und dem Herz einer guten Hardcoreplatte. Ich war schon von der Travels überzeugt, diese Scheibe ist noch komplexer, noch spielerischer und experimentierfreudiger. Und das mit jedem Lied wieder von neuem.
Wer schon genug Hardcoreplatten in seiner Sammlung hat und ein wenig was Neues sucht, sollte sich diese Band mal anschauen. Defeater sind auf gutem Wege, das Erbe von Have Heart und Verse anzutreten. Und das verdient.

14 Punkte (von max. 15)

stephan meyer, 29.11.2009

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