Cd-Besprechung

Deep Purple

Live At Montreux 2011

Eagle Rock
  Vö: 04.11.2011

Bewertung:  10 Punkte
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Die Hardrock- bzw. Metal-meets-Orchestra-Idee ist ja nicht gerade bahnbrechend neu. Neben u.a. Metallica sind auch Deep Purple in der Vergangenheit bereits der Versuchung erlegen, ihre Songs mit symphonischer Begleitung zu unterlegen. Ein Zeugnis dieser Kollaboration ist z.B. das zur Jahrtausendwende veröffentlicht Live-Album „In Concert with The London Symphony Orchestra“. Eigentlich sollte man daher annehmen, dass die Band ihrer Chronistenpflicht an dieser Stelle bereits zu Genüge nachgekommen ist. Um so erstaunlicher, dass nun unter dem Arbeitstitel „Deep Purple with Orchestra – Live at Montreux 2011“ ein weiteres Orchester-begleitetes Live-Dokument erscheint.

Der geneigte Käufer hat dabei die Wahl zwischen der reinen Audioversion im Doppel-CD-Format und einer audiovisuellen Version im DVD- bzw. Blue-Ray-Format. Sämtliche Formate haben eine identische Tracklist, allerdings wartet die DVD zusätzlich mit einem Bandinterview auf.

Die Setlist des Konzerts umfasst natürlich die alten Klassiker – allen voran „Smoke On The Water“, „Black Night“, „Woman From Tokyo“, „Hush“ und „Highway Star“ -, die um einige Song eher neueren Datums („Rapture Of The Deep“, „Contact Lost“) ergänzt wurden. Eigentlich eine feine Sache, aber irgendwie hat sich bei mir der Eindruck verfestigt, dass Deep Purple-Live-Scheiben zu gefühlten 95% immer die selben Songs enthalten, was ich gerade beim Hören der CD ein wenig schade finde. Auch die orchestrale Begleitung hinterlässt einen etwas zwiespältigen Eindruck auf der CD und raubt den Songs in meinen Augen manchmal ein wenig von ihrer Seele. Bestes Beispiel hierfür ist „Smoke On The Water“, beim dem ja gerade die einfach gehaltene Akkord-Folge viel zum Charakter des Erfolgshits beisteuern. Hier hingegen verwandelt sich dieser Track in ein orchestrales Bombast-Monster. Das kann für den ein oder anderen zwar interessant sein, ich persönlich ziehe aber eine weniger bombastische Version vor.

Die DVD kann die Schwächen der CD ein wenig abfedern, da man hier ja nicht nur auf das Ohr angewiesen ist, sondern auch etwas für das Auge geboten bekommt. Trotz alledem ist „Live at Montreux 2011“ - egal in welcher Version – weit davon entfernt, als must-have durchzugehen. Wer trotzdem nicht auf diese Veröffentlichung verzichten kann oder will, der sollte auf alle Fälle zur DVD statt zur CD greifen.

10 Punkte (von max. 15)

Jürgen , 06.11.2011

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