Cd-Besprechung
Leserwertung: 11.8 Punkte
Stimmenzahl: 45
"Cosmotron", "Antiparallel"- ganz schön mathematisch?! Naja, ist doch eher Zufall. Der Name Cosmotron, den das Quintett zu Beginn ihrer Tour mit "Dredg" und "Sparta" bestimmte, setzt sich aus "Mellotron", einem analogen Musikinstrument der 70er und ihrem "kosmischen" Musikstils zusammen. Dass dieser Begriff ebenfalls einen Teilchenbeschleuniger in der Kernphysik beschreibt war ein willkommener Zufall. Auch soll antiparallel für den Weg zweier Menschen stehen, sie den Erdball umrunden und sich dann treffen mit den unterschiedlichsten Eindrücken und Erfahrungen. Eine bewundernswerte Deutung dieses ungewöhnlichen Begriffes, aber absolut passend. Die Fantasie der fünf Bremer André Hubert (vocals), Martin Pohlner (bass), Thomas Grohmann (guitar), Enno Legien (guitar) und Thomas Lindner (drums) scheint unendlich zu sein. Auch in den Texten von André wird dies deutlich. Kleine Geschichten über sinnliche Eindrücke, persönliche Beobachtungen oder der Selbstbetrug im Alltag sind seine Themen.
"Antiparallel" bietet Vielseitigkeit im engeren Sinne. Nicht wie bei manchen Experimentierfreudigen schwanken sie zwischen den unterschiedlichsten Musikstilen, vielmehr schöpfen sie innerhalb des Alternativ-Rock aus den Vollen.
Vom Heavy-Rock und vollster Power in "Coma", "Pieces Of Me", "Ceap Perfume" und "The Dog Show", über feinen Independent-Rock bei "Picturefreak", kann "Cosmotron" auch mit ruhigeren und tristen Songs, wie z.B. "Circles", "The Indication Of One's Baser Instincts" und "Eye For An Eye" auftrumpfen.
Im Titelsong "Antiparallel" beschreiben "Cosmotron" ihre Deutung von des Begriffes und stecken diese Erkenntnis in ein rockiges Kleidchen, was dem Hörer die Geschichte noch näher trägt.
Auch eine kleine Rockballade darf zur Komplettierung von "Antiparallel" nicht fehlen. "Just Anyone" bietet sich hier an ohne kitschig zu werden.
Den Abschluss dieses reifen Erstlings bildet wieder eines der ruhigeren Lieder des Albums. "Tram" schildert den oben beschriebenen Selbstbetrug im Alltag und deckt die teils unbewusste Selbstlüge auf. Auch gibt es einen versteckten Song nach "Tram" in einem ahnlichen Stil.
"Antiparallel" ist ein sehr empfehlenswertes Album. Ausgereifte Texte und Spieltechniken kombiniert mit Fantasie und etwas, was ich mal ein "Begeisterungsgabe" nenne. Jeder einzelne Song reißt den Hörer mit und überzeugt vollkommen. Ob rockig fetzig oder langsam und eher poppiger "Cosmotron" haben es drauf und sollten dafür belohnt werden.
13 Punkte (von max. 15)
Maja Schwob, 17.07.2003
TRACKLIST
01.The Dog-Show***
02.Circles
03.Pieces Of Me
04.Picturefreak***
05.The Indication Of One's Baser Instincts
06.Coma***
07.Eye For An Eye
08.The Antiparallel***
09.Just Anyone
10.Cheap Perfume
11.Tram
[ *** Anspieltipps ]
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