Cd-Besprechung

Broken Bells

Broken Bells

AR-EXPRESS (Sony BMG)
  Vö: 05.03.2010

Bewertung:  13 Punkte
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Broken Bells ist der Name des Projekts zweier Szene-Giganten. Der Franz Beckenbauer des amerikanischen Indie, James Mercer von den Shins, trifft auf die coolste Sau der internationalen Produzentenriege, Danger Mouse. Eben jener war in den letzten Jahren vor allem mit seinem überraschenden Volltreffer Gnarls Barkley beschäftigt, der Sprung von Black Music in die ruhige Welt James Mercers wurde mit Spannung erwartet. Und eines kann man mit Sicherheit sagen: Das selbstbetitelte Album bringt alles auf den Punkt, was klugen, modernen Pop ausmacht.

Nun ist das ja per se noch kein Qualitätsmerkmal. Manchmal dümpelt das Album schon ein bisschen vor sich hin, lässt gewisse Längen entstehen. Glücklicherweise reißen die beiden Profis immer wieder das Steuer herum, meistens noch im selben Song. So viele Ideen, so viel Kreativität und Können steckt in Songs wie "The High Road" oder "Sailing To Nowhere", dass man sich permanent fragt, warum sowas in Deutschland einfach nicht funktioniert. Denn ein finanzieller Erfolg wird "Broken Bells" hierzulande sicherlich nicht werden. Warum? Weil man zuhören muss, was uns permanent abtrainiert wird durch schleimige Radio&TV-Dauerpenetration mit Silbermond, Revolverheld und all den anderen blutleeren Grausamkeiten.

Wer sich aber die Mühe macht, genauer hinzuhören, wird belohnt. Mit träumerischen Chören, mit entspannten Beats, mit ausgefallenen, aber nie unpassenden Ideen. Mit Streichern, die schon jetzt ein Bild zeichnen von flirrenden Sonnenuntergängen nach 35-Grad-im-Schatten-Tagen. Tagen, an denen man sich bewusst wird, wie unfassbar wichtig Musik sein kann.

13 Punkte (von max. 15)

Benedikt Ernst, 12.03.2010

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