Cd-Besprechung

Broken Bells - After The Disco

Broken Bells

After The Disco

Smi Col (Sony Music)
  Vö: 31.01.2014

Bewertung:  7 Punkte
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Zum groben Überblick: Hinter den "Broken Bells" verbergen sich Produzent Brian Burton alias Danger Mouse und James Mercer, Sänger der Vorzeige Indie-Rocker "The Shins". Die gemeinsame Arbeit begann 2008, woraus ein Jahr später die Gründung der "Broken Bells" resultierte. Ein Jahr danach erblickte dann das selbstbetitelte Debut-Album das Licht der Welt. Jetzt, 2014, steht mit "After The Disco" der Nachfolger zur Diskussion.
Die beiden Musiker haben sich einer Mischung aus Indie-Rock, elektronischen Klängen und Dream-Pop verschrieben. All das wird mit dezentem Retroanstrich zu einem sehr lieblichen Gebräu verarbeitet, dessen größter Kritikpunk letztlich eine schier unglaubliche Gefälligkeit ist. Warm produzierte Musik, die einem einfach gefallen muss. Doch eben das ist es, was es mir recht schwer macht. Die Musik ist so nett, dass man sie auch einfach als belanglos ad acta legen kann.
Objektiv betrachtet muss man natürlich festhalten, dass hier zwei musikalische Schwergewichte sich die Klinke in die Hand geben und nach vier Jahren Wartezeit zwischen den Alben (es gab 2011 noch eine EP) kann man wahrlich nicht von übereilter Anfängerarbeit sprechen. Hier gibt es das Produkt zweier Profis mit Major Deal.
Schlecht ist "After The Disco" sicher nicht, nur stoße ich mich an der ewig braven Auslegung des eigenen Songmaterials. Beispielsweise der Opener "Perfect World" ist für sich genommen ein schöner Track, den man sich gerne mehrmals anhört, der eine angenehme Stimmung hat und das Album in seinen über sechs Minuten perfekt zusammen fasst. Herzlich aber seicht, nicht schlecht aber auch etwas zu lang und letztlich in Gänze ohne Höhepunkte. Es plätschert einfach vor sich hin. Der Refrain von "Lazy Wonderland" lässt dann aufhorchen, ebenso wie die Bläsersamples von "No Matter What You're Told", wo zum ersten Mal sowas wie Ecken und Kanten wahrzunehmen sind.
Im Vergleich zum Vorgängeralbum will ich festhalten, dass dieser verspielter wirkt. So wie zwei Menschen die unterschiedliche Sprachen sprechen und sich irgendwann mit ein paar Sätzen und Gesten verständigen können, was einfach mehr Charme versprüht als wenn beide die Sprache fließend beherrschen würden. Das Debut war für mein Empfinden einfach weniger ausgereift bzw. wirkte noch nicht so einheitlich, was es für mich einfach zum besseren Album macht. Man hatte das Gefühl einem Experiment zuzuhören während man bei "After The Disco" meint, dass hier eine weitere Marke etabliert werden soll.
Zusammengefasst ist "After The Disco" der Musik gewordene Marshmallow, süß, weich und für alle gedacht und letztlich, aufgrund dieser Eigenschaften, nicht jedermanns Sache.

7 Punkte (von max. 15)

Rasmus Peters06.02.2014

TRACKLIST
1. Perfect World
2. After The Disco
3. Holding On For Life
4. Leave It Alone
5. The Changing Lights
6. Control
7. Lazy Wonderland
8. Medicine
9. No Matter What You're Told
10. The Angel And The Fool
11. The Remains Of Rock & Roll
[ *** Anspieltipps ]

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