Cd-Besprechung

Boy Omega

The Grey Rainbow

Riptide
  Vö: 13.10.2006

Bewertung:  10 Punkte
Leserwertung:  8.7 Punkte
Stimmenzahl: 18

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Die Referenz für Boy Omega kann nur einen Namen haben: Bright Eyes.
Und noch etwas Vorweg: Boy Omega könnte was werden. Genug Inspiration und Substanz ist jedenfalls vorhanden. Und die Melodien auf „The Grey Rainbow“ haben ebenfalls Potential.
Ist das nicht ein Oxymoron? Grey Rainbow? Wahrscheinlich nicht. Denn der Widerspruch in sich („grauer Regenbogen“) wird hier durch ein Adjektiv erreicht. Also müsste es das rhetorische Sprachmittel „contradictio in adjecto“ sein.
Soweit zur Deutschstunde. Jetzt haben wir aber Musikunterricht. Und hier können wir eine Menge lernen. Zum Beispiel, dass auch Skandinavier wunderschöne, experimentelle und melancholische Songs wie Connor Oberst schreiben können.
Zwar sind die Songs nicht immer ganz auf den Punkt, aber wenn man Lieder wie „For I Cannot Breathe“ auf sich wirken lässt, wird einem schnell klar, dass der Weg nicht mehr weit sein kann. Tiefgang wird groß geschrieben. Qualität statt Quantität. Fraglich ist nur, ob sie diese komplexen Klangstrukturen auch live umsetzen können. Falls ja, ist bei unten angeführten Konzerten im deutschsprachigen Raum für Gänsehaut gesorgt. Boy Omegas Musik kann nur in kleinen rauchigen Spielunken funktionieren. Und deshalb findet sie anscheinend auch nur in diesen statt. Dies gilt zumindest für die deutschen Dates.
Hingehen ist empfohlen. Also testet Boy Omega auf Putenpellentauglichkeit. Das ist immer noch der zuverlässigste Indikator um eine gute Band zu erkennen.

13.10.06 - Germany - Hannover @ Café Glocksee
14.10.06 - Germany - Münster @ Gleis 22
24.10.06 - Austria - Wien @ Chelsea
26.10.06 - Austria - Salzburg @ Argekultur

10 Punkte (von max. 15)

Michael Konen, 28.09.2006

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