Cd-Besprechung
Leserwertung: 0.0 Punkte
Stimmenzahl: 0
Black Label Society, die Band um den legendären Gitarristen und Ex-Ozzy Musiker Zakk Wylde kennt man in der Regel als düstere, harte Metal Band, die ganz sicher nicht an doomlastigen Sounds und scharfen Gitarrenriffs spart. Nun kommt Mastermind Mr. Wylde samt seiner Weggefährten Nick Catanese, John DeServio, Chad Szeliga, Derek Sherinian und Greg Locascio mal eben mit einem absolut geschmeidigen, blueslastigen Rockalbum um die Ecke, das so gar nicht an die sonst eher üblichen, druckvollen Metaltracks erinnert. Wer nun erhofft mit „Unblackened“ ein neues Black Label Society Studioalbum ergattern zu können, der liegt gleich voll daneben.
Mit „Unblackened“ präsentieren Zakk Wylde und seine Mannen von der Black Label Society mal eine etwas ungewohnte, aber dennoch faszinierende ruhigere Seite der Band. Statt der üblichen aufgedrehten Verstärker und harten Gitarrenriffs kommen auf dem Silberling überwiegend akustische Instrumente zum Einsatz. Auf den Einsatz elektronisch gesteuerter Instrumente muss man als Fan der Band aber nicht verzichten. Songs wie z.B. „Queen Of Sorrow“, „Throwin‘ It All Away“ oder „Road Back Home“ werden im gewohnt rockigen Gewand dargeboten.
Entstanden sind die Aufnahmen übrigens nicht im Studio sondern als Mitschnitt eines Konzerts aus dem Frühjahr 2013 im „Club Nokia“ in Los Angeles. Wenn auch etwas ungewohnt so präsentieren Black Label Society auf „Unblackened“ alle Songs gewohnt kraftvoll, manchmal scheinen sie sogar durch die eingefangene atmosphärische Stimmung mehr Intensität aufzuweisen wie je zuvor. Für den Hörer beutet dies ein spannendes, aber durchaus fesselndes Hörerlebnis.
Besonders ungewohnt dürfte wohl die Coverversion des Bill Wither Klassikers „Ain’t No Sunshine (When She’s Gone)“ wirken. Zakk Wylde spielt her geradezu mit seiner rauchig-bluesigen Stimme und verleiht dem Track seine ganz persönliche Note. Aber auch Songs wie „Stillborn“, „Losin‘ My Mind“ oder „Spoke In The Wheel“ erscheinen durch den Einsatz der zumeist akustischen Instrumentalpassagen wie in ein neues Gewand gehüllt. Alles wirkt subtiler und fragiler.
Okay, waschechte Heavy Metal Freaks, die sich nichts Schöneres vorstellen können, wie ordentlich dröhnende Basssounds, harte Gitarrenriffs und treibende Drumbeats werden beim Hören von „Unblackened“ wohl erst einmal vor Schock erstarren und sich fragen, was aus ihrem Idol Zakk Wylde geworden ist. Aber ich denke die Angst, dass der Gitarrenvirtuose nun den Weichspüler-Gang eingelegt hat dürften komplett unbegründet sein. Mr. Wylde hat die Zügel bei Black Label Society nach wie vor fest in der Hand und hat bei diesem Album nur mal seinen virtuosen Fähigkeiten an Gitarre und Klavier freien Lauf gelassen. Und das ist ihm wirklich verdammt toll gelungen. Black Label Society haben mit „Unblackened“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass eine gestandene Metalband nicht nur knallhart, sondern auch emotional und feinfühlig daher kommen kann – und das sogar mit ihren eigenen Songs. Damit ist „Unblackened“ genau das richtige Album für schummrige Winterabende mit einem Glas Wein oder auch lockere Runden mit Freunden und einem Bierchen in der Hand.
Das einzige Manko dürfte wohl der Fakt sein, dass es „Unblackened“ in so vielen verschiedenen Varianten gibt: DVD, CD, Doppel-CD. Waschechte Black Label Society Fans werden hier allerdings die Kombination aus CD und DVD vermissen und mitunter miesgelaunt reagieren, wenn sie für beide Versionen ihr hart verdientes Geld auf den Tresen blättern müssen. Aber nun gut. So extravagant wie Zakk Wylde nun mal ist, so hält es sich auch mit den Releases der US-Band. Nun darf man wohl nur weiter gespannt auf ein neues Studioalbum warten. Wer weiß womit man da rechnen darf. Wie man sieht, sind Black Label Society offen für alles.
14 Punkte (von max. 15)
Kitty N., 28.09.2013
TRACKLIST
CD 1
01. Losin' Your Mind
02. The Blessed Hellride
03. Sold My Soul
04. Road Back Home***
05. Spoke In The Wheel
06. House Of Doom
07. Queen Of Sorrow***
08. Machine Gun Man
09. Sweet Jesus
10. In This River
11. Throwin' It All Away***
CD 2
1. Takillya (Estyabon)
2. Won't Find It Here***
3. Rust
4. Speedball
5. I Thank You Child
6. Stillborn***
7. Ain’t No Sunshine (When She’s Gone)***
8. Lovin Woman
9. Queen Of Sorrow (Unplugged)
10. Song For You
11. Won’t Find It Here (unplugged)
12. Yesterday, Today, Tomorrow***
[ *** Anspieltipps ]
Weitere Cd-Besprechungen und Stories
Leserkommentare
Zu dieser Cd-Besprechung wurde noch kein Kommentar geschrieben.
- Um einen Kommentar zu schreiben, musst du dich einloggen.
BIZARRE RADIO PRÄSENTIERT
Neue Beiträge im FORUM
- San Antonio Spurs Documentary, 04.10.24, 23:43 // house cleaner
- Pelicans Dyson Daniels Wounded 15.08.24, 22:36 // Danieldevon2
- Tracy McGrady recommended 29.05.24, 02:34 // MichelleKHenderson
- Led by head coach Kyle Shanahan 02.05.24, 16:34 // lemieuxhel
- Zurück in die Zukunft 01.05.24, 14:06 // dotyhughes117
- arbeitsunfähig wegen Heavy Metal 18.04.24, 08:32 // Salmee101
- The Canadians - Massentötung von Robben 07.03.24, 16:28 // duffytraciezs
- The exceptionally unusual partnership 07.03.24, 16:25 // duffytraciezs
- NBA Finals SWAGs 07.03.24, 16:00 // duffytraciezs
- Wer von euch spielt ein Instrument? 26.01.24, 08:57 // Salmee101