Cd-Besprechung

Biffy Clyro - Opposites

Biffy Clyro

Opposites

Warner Music International
  Vö: 25.01.2013

Bewertung:  14 Punkte
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Biffy Clyro sind dafür bekannt, eigentlich nie schlechte Alben abzuliefern. Das ließ die Schotten erst zum absoluten Geheimtipp und später zur respektablen Größe des europäischen Rockcircus werden. Das neuste Exemplar in der erstaunlichen Reihe gelungener Platten hört auf den Namen „Opposites“ und versucht sich mit unerhörtem Erfolg daran den mit „Only Revolutions“ (2009) eingeschlagenen Weg hin zum fetzig-melodischen Kompromiss zwischen Pop und Prog-Rock weiterzuentwickeln.

Das Changieren zwischen komplexen Arrangements und eingängigen Melodien war schon immer ein Markenzeichen von Biffy Clyro, doch diesmal schlägt das Pendel deutlich in Richtung poppiger Gefilde aus. Fans, die 2002 mit „Blackened Sky“ zum Dreiergespann gefunden haben, werden sicherlich die deutliche Wendung zum Mainstream monieren, die man nun mit „Opposites“ komplettiert. Doch wer denkt, Biffy Clyro wären durch diese konsequente (und nur naheliegende) Wandlung zu weichgespülten Poprockern mutiert, irrt grandios. Der Spagat zwischen avantgardistischen Klangkosmen und Stadionrock-Avancen gelingt nämlich vorbildlich. Gleiches gilt für das Spiel zwischen Pathos und Herzblut, das die Band mittlerweile routiniert meistert. Gerade die durch die Bank weg wundervollen Melodien unterstreichen die außergewöhnliche Güteklasse der Band. Bestes Beispiel ist der vibrierende Charme, den die Gitarren eines „The Joke’s On Us“ oder „Victory Over The Sun“ versprühen. Doch es sind Tracks wie „Spanish Radio“, die mit ihren weitausholenden Gesten am eindrucksvollsten das Potential der Band, in die Liga der unangefochtenen Rocksuperstars aufzusteigen, untermauern.

Kleinere Macken hat „Opposites“ sicherlich auch. Den Mut harmonische Passagen mit Dissonanzen aufzulösen, wie es die brechende Stimme von Sänger Simon Neil so wunderbar vermag, vermisst man beispielsweise an vielen Stellen. Auch die eingestreuten Chor-Passagen („Opposite“, „Bibical“) stehen kurz davor die Songs zu erdrücken. Dass es dann doch anders kommt ist dem akzentuierten Songwriting der Schotten zu verdanken, denen ein Album ohne einen einzigen schwachen Songs geglückt ist.

„Opposites“ vereint den hymnischen Charakter eines guten Live-Gigs mit fantastischen Melodien und einer spielerischen Wucht, die ihres gleichen Sucht. Zwar ist das Musikjahr 2013 gerade erst an seinem Anfang, doch Biffy Clyro liefern uns schon jetzt eines der besten Rockalben des Jahres.

14 Punkte (von max. 15)

Felix Saran28.01.2013

TRACKLIST
1. Different People
2. Black Chandelier
3. Sounds Like Balloons
4. Opposite
5. The Joke's On Us
6. Spanish Radio
7. Victory Over The Sun
8. Biblical
9. Stingin' Belle
10. Skylight
11. Trumpet Or Tap
12. Modern Magic Formula
13. The Thaw
14. Picture A Knife Fight
[ *** Anspieltipps ]

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