Cd-Besprechung

Bayside

Sirens and Condolences

Victory Records
  Vö: 26.01.2004

Bewertung:  10 Punkte
Leserwertung:  11.5 Punkte
Stimmenzahl: 2

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Erst einmal vorweg: Ich liebe es mir CD’s von unbekannten Musikern anzuhören. Hin und wieder ist immer was Gutes dabei. Und gut ist auch Bayside. Die vier Jungs gibt es seit 2000. Gegründet haben sie sich -na wo wohl?- in Bayside, NY.

Als ich erfahren habe, wen sie alles als musikalische Einflüsse angaben, konnte ich mir kein wirkliches Bild davon machen wie sie sich wohl anhören. Melodischer Rock stand zwar in der Info, aber das ist ein weitläufiger Begriff. Wie klingt wohl eine Band, die Steve Wonder, The Smiths, The Cure, Nick Drake und Nirvana als ihre Musen nennen.? Kann nur schräg sein.
Falsch! Klingt eingängig und vertraut.

Vielleicht liegt es daran, dass sie sich den Dieter Bohlen des Underground mit ins Boot geholt haben. Die Rede ist von J. Robbins (Jawbox, Burning Airlines), der schon für den Sound von vielen großartigen Bands wie u.a. Promise Ring, Hey Mercedes, Texas Is The Reason verantwortlich war, um nur einige zu nennen.

„Sirens And Condolences“ besticht durch viele Hooklines, viele Harmonien, starker Gitarrenarbeit und emotypischen Vocals, die partiell auch aus mehrstimmigen Gesangslinien bestehen. Alles recht adäquat ohne Weichspüler-Qualitäten. Doch sollte man sich von den überwiegend gutgelaunten Klang der Mid-Tempo Nummern nicht täuschen lassen. Lyrisch fahren Bayside eine tragische Schiene. Diese Diskrepanz macht aber „Sirens And Condolences“ grade aus.

Selbstredend hat die Platte auch seine musikalischen Durchhänger, doch das ist bei Debüt-Alben meiner Meinung nach nicht verwerflich. Meisterwerke sind selten, das macht sie wohl auch grade aus. Potenzial für echte Klassiker, wie bei einigen Kindern aus der Victory Records Obhut, ist gegeben. Und wer eine Hörprobe braucht, kann das auf der labeleigenen Homepage tun. Der Kauf lohnt sich.

10 Punkte (von max. 15)

Magdalena Sordyl, 25.01.2004

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