Cd-Besprechung
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Wer Anfang dieses Jahres den frisch überarbeiteten Century Media-Webshop besuchte, um die jüngste Asphyx 7“-Single „Reign Of The Brute“ abzustauben, der musste sich ziemlich beeilen, war die LP doch innerhalb kürzester Zeit komplett ausverkauft. Mittlerweile kursiert die Single je nach Farbe bei ebay zu Preisen zwischen 30 und 50 Euro. Das ist ärgerlich für diejenigen, die sich ihr Exemplar nicht mehr rechtzeitig im Webshop sichern konnten, zeigt auf der anderen Seite aber auch, wie groß das Interesse an der vor einigen Jahren reunierten Death Metal-Institution im Vorfeld der Veröffentlichung ihres kommenden Studioalbum „Deathammer“ ist.
Ein Titel, der sehr passend gewählt ist und nach Darstellung von Sänger Martin van Drunen auf den mittelalterlichen „Hexenhammer“ - das Standard-Lexikon der Inquisition – zurückgeht. Auch wenn Asphyx weniger die religiose Nische besetzen, sondern hauptsächlich mit kriegerischen Texten aufwarten, wären die Bandmitglieder seinerzeit ob des infernalischen Lärms wohl ohne all zu viel Federlesens auf dem Scheiterhaufen gelandet. Aus moderner Sicht stellt sich die Sache natürlich ein wenig anders dar und daher dürfte „Deathammer“ von traditionsbewussten Death Metal-Veteranen mit entsprechend großer Vorfreude erwartet werden.
Diese ist auch absolut angebracht, denn im Vergleich zum gutklassigen Vorgänger- und Reunionsalbum „Death… The Brutal Way“ haben die Jungs noch einmal ein Schippchen zulegen können und somit ihr härtestes und brutalstes, aber auch bis dato bestes Album eingespielt. Wie zu erwarten, hat sich das Quartett dabei stilistisch keinen Millimeter bewegt, sondern bleibt stur dem old-school-Sound verhaftet. Vor einigen Jahren hätte man damals sicherlich keinen Blumentopf mehr mit gewonnen, aber in der heutigen Zeit, in der sich so manche Band eher über die Zahl der pro Minute erreichten Schlagzeuganschläge definiert als über den musikalischen Inhalt ihrer Songs, gilt dies fast schon wieder als eine Art Qualitätsprädikat.
Asphyx haben das nicht nötig, denn hier hier sprechen die Songs für sich. Wer an Songs wie z.B. dem unbarmherzig walzenden Opener „Into The Timewastes“, dem kriegstereiberischen „Minefield“ oder der eingängigen Hymne „We Doom You To Death“ irgendetwas auszusetzen hat, der hat Death Metal schlichtweg nicht verstanden. Asphyx anno 2012 – das ist dreckiger, in seiner Schnörckellosigkeit fast als Erhaben zu bezeichnender Death Metal mit präzise ineinander greifenden Instrumenten und einem gewohnt morbid-krankhaft klingenden Gesang.
Das Jahr ist noch jung, daher möchte ich „Deathammer“ nicht all zu voreilig zum besten Death Metal-Release 2012 küren, aber die Konkurrenz wird sich jedenfalls mächtig strecken müssen, um hier mithalten zu können.
14 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 21.02.2012
TRACKLIST
1. Into The Timewastes
2. Deathammer (***)
3. Minefield
4. Of Days When Blades Turned Blunt
5. Der Landser
6. Reign Of The Brute (***)
7. The Flood
8. We Doom You To Death (***)
9. Vespa Crabro
10. As The Magma Mammoth Rises
[ *** Anspieltipps ]
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