Cd-Besprechung

Archive

Noise

Eastwest (Warner Music)
  Vö: 26.04.2004

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  13.1 Punkte
Stimmenzahl: 7

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

"Stay in your coma in your own frustration [...]". Mit dieser Textzeile beginnt das neue Album von Archive. Archive besteht aus den drei Britten Darius Keele, Craig Walker und Danny Griffith. Veröffentlichten ihren tripphoppigen Erstling "Londinum" 1996, damals noch in anderer Besetzung. Danach gab es ein paar Besetzungsänderungen und nach ein wenig hin und her, zwei weitere Alben ("Take my head" 1999, "You all look the same to me" 2001) und einen Soundtrack ("Michel Vaillant 2003) später, legen sie nun "Noise" auf den Tisch.

Und begonnen wird mit anfangs zitierten Worten. Der Opener, der den gleichen Titel wie das Album trägt, ist ein extrem dichter, einfangender Song. Begonnen wird leicht träge, bauscht sich dann auf und lässt einen die ganzen 6:42 Minuten nicht mehr los. Die Stimme Craig Walkers unterstützt dies, mal singend mal (fast) sprechend. Das nachfolgende "Fuck U" setzt dann noch einen drauf. "There’s a look in your face I would like to knock out [...]" unverblümt wird hier der Hass zelebriert, ohne dabei stumpfsinnig oder abstoßend zu sein. Vielmehr folgen meine Ohren dem Text mit Wohlwollen und Sympathie und das Lied entpuppt sich als echter Ohrwurm. Noch mal hören. Mitsingen.

"Noise" wendet sich wie auch der Vorgänger "You all look the same to me" dem Triphop ab und dem Rock zu. Erinnert mich ein wenig an The Notwist. Wie diese auch (oder immer noch) elektronisch, jedoch im Gegensatz zu ihnen wesentlich rockiger, packender, dichter. Die Lieder beginnen zwar meist bedächtig, bergen aber Spannung in sich, die im Laufe der Stücke immer deutlicher hervortritt und sich in einfangenden kraftvollen Gitarrenklängen löst.

Negativ bemerken möchte ich nun nur noch, dass die Lieder zwar nicht einzeln für sich gesehen langweilig (hier ist eher das Gegenteil der Fall, was in anbetracht ihrer Länge eindeutig für das Album spricht) sind, jedoch auf die Länge des Albums gezogen, mich dann doch am Ende ein wenig die Geduld verlässt, und mich das Ende des Albums freut anstatt betrübt zu sein. Was mich aber wiederum nicht vom nochmaligen "Fuck U" anhören abhält. Also doch Daumen hoch und 12 Punkte.

12 Punkte (von max. 15)

arachni_name arachni_name, 16.05.2004

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