Cd-Besprechung
Leserwertung: 15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1
Apoptygma Berzerk haben Coverversionen schon immer eine grosse Rolle in ihren Veröffentlichungen spielen lassen. Also scheint der Schritt, eine CD nur mit Coverversionen zu produzieren, nur logisch. „Sonic Diary“ ist sozusagen das musikalische Tagebuch des norwegischen Masterminds Stephen Groth.
Sich „Sonic Diary“ anzuhören macht einfach nur Spass, und macht auch irgendwie süchtig. Man begrüsst viele ältere Stücke wie z.B. „Who`s gonna ride your wild horses“ , „Cambodia“ oder „Electricity“ wie einen alten Bekannten. Natürlich darf auch das erfolgreiche „Shine on“ nicht fehlen, aber dass der Superohrwurm „Until the end of the world“ dann nur auf der Bonus CD enthalten ist, ist schon etwas schade.
Das Spektrum, in dem die Original Songs zu finden sind, ist weit gestreut.
Da wäre einmal Metallicas „Fade to black“ zu nennen, genauso wie Visages „The damned don`t cry“ oder „Coma white“ von Marylin Manson. The Cure wird mit „A strange day“ Tribut gezollt, und mit „Bizarre love triangle“ werden New Order veredelt.
Veredelt? Ja tatsächlich, so kann man das guten Gewissens nennen. Denn die Songs werden nicht einfach nur stupide nachgespielt, wie viele seelenlos produzierte Coversongs heutzutage wirken.
Nein, jedes Stück klingt (manchmal durch die wirklich extreme instrumentielle Umgestaltung wie zum Beispiel bei Metallica) eindeutig nach Apoptygma Berzerk. Als wäre jeder Song aus der Feder des vierköpfigen Projektes entstanden. Das macht für mich einen guten Coversong aus!
Apoptygma Berzerk haben ihre ganz eigene Art, Songs Leben einzuhauchen. Teilweise extrem sperrig, aber manchmal auch haarscharf an der Grenze zum Kommerzpop. Das stösst auch manchmal auf wilde Kontroversen, wie es einst das Album „You and me against the world“ zeigte.
Doch nicht abzustreiten ist, das diese Art schwermütige Popmusik, gesungen von Stephens depressiv jammernder Kuschelstimme, angereichert mit elektronischen Einflüssen der 80er und dem satten Sound unserer Zeit, schwer angesagt ist, und in Zeiten der 80er Jahre- Retro- Welle und der darkwave-and-gothic-goes-mainstream Entwicklung wunderbar ankommt. Apoptygma Berzerk sind erfolgreicher denn je und werden sicherlich mit diesem Album noch weitere Fans hinzu gewinnen können.
Das Frontcover bleibt mir allerdings ein Rätsel. Man sieht darauf unter Anderem einen blonden Haaransatz, eine sich bückende Frau in schwarzen Strumpfhosen, einen knallroten Lippenstift und die antiquiert wirkende Silhouette von Kindern, die Bockspringen spielen. Der tiefere Sinn, wenn es hier einen gibt, bleibt mir leider verborgen. Für Interpretationen von Fans und anderen Interessierten, bin ich gern offen!
Das Album erscheint auch in einer limited Edition, auf der rare Remixe zu hören sind.
Dies dem normalen Album vorzuziehen, empfehle ich deshalb, weil Apoptygma sich zum mixen hervorragend eignen und die vorliegenden Remixe selber auch erste Sahne sind.
Besonders in Deep Red (Blackmail) oder Mourn (Mesh) solltet ihr reinhören!
Schade ist, dass „Enjoy the silcence“ es, warum auch immer, nicht auf das Album geschafft hat.
11 Punkte (von max. 15)
Kristin Feldmann, 12.12.2006
TRACKLIST
Disk: 1
1. Cambodia
2. Bend and break
3. Who's gonna ride your wild horses
4. A strange day
5. Coma white
6. Fade to black
7. Shine on
8. The damned don't cry
9. All tomorrow's parties (Version '93)
10. Electricity
Disk: 2
1. Mourn (Mesh Remix)
2. Back on track (Northern Lite Remix)
3. Until the end of the world (Ladytron De-Shape Remix)
4. Deep red (Blackmail Version)
5. Maze (Zombie Girls Remix)
6. Love to blame (Sono Remix)
7. Pikachu (Darkdream Mix by SONI CODE)
8. Love to blame (Pelton Trashy Remix)
9. Tuning in to the frequency of your soul (Cyberpunk Remix)
[ *** Anspieltipps ]
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