Cd-Besprechung

Anathema

A natural disaster

Music for nations
  Vö: 03.11.2003

Bewertung:  9 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Fast dreizehn Jahre lang prägen die Briten um Sänger und Gitarrist Vincent Cavanagh die musikalische Welt: einst entstanden als Deathmetal Band ließen sie sich durch Klangteppiche von Pink Floyd oder Chroma Key beeinflussen und erschufen eine eigene Version des doomigen Metal-pop. Mit „a natural desaster“ legen sie sich die Messlatte wirklich sehr hoch, das Album ist dermaßen melancholisch und von depressiver Athmosphäre geprägt, dass suizidgefährdete Personen vom Hörgenuss vielleicht abgeraten werden sollte:
Ehrlich, selten habe ich so was Abgrundtieftrauriges wie den Song „Are you there?“ gehört!
Dabei distanziert man sich jedoch deutlich von der Programm-Düsternis aus der Gothicwelt, wie besonders das relativ energiereiche „Pulled under at 2000 metres a second“ zeigt .
Der Titeltrack (gesungen von Lee Douglas, der Schwester des Drummers) kann voll und ganz überzeugen, von dieser Stimme würde man gerne noch mehr hören.
Ganz, ganz zaghaft kommt ab und zu der Doublebass zum Einsatz und lässt durch die dadurch entstehende Tiefe und Schwere an die einstige Metal-Vergangenheit denken. Aber eigentlich steht den Liverpoolern das Pink Floyd-Gewand ganz gut.
Sehr gefühlvoll und auf psychedelisch angehauchten Soundwellen schwebend, ist der letzte Track, „Violence“, ein gelungener Abschluss eines nicht einfach zu konsumierenden Albums.

9 Punkte (von max. 15)

Kristin Feldmann, 27.10.2003

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