Cd-Besprechung
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All Out War, wie der Name schon sagt, sind nicht im Musikgeschehnis um Federball zu spielen. Nach mittlerweile 19 Jahren Vollgas, 4 Alben und trotz einigen Wechseln in der Belegschaft, rollt die Kriegswelle stark und konstant weiter. Ihr neues Album "Into the Killing Fields" ist nun raus und, wie auch nicht wirklich anders erwartet, es ist ein gutes Album.
In den Jahren vorher war es mehr der Metal, gemischt mit wohl plazierten Einschlägen von Hardcore, der ihnen zu dem verdienten Ruf als eine der stärksten und einflußreichsten US Metal(core) Kombos verhalf. "Into the Killing Fields" geht jetzt diesen Weg weiter bergauf, aber diesmal mit mehr Core und weniger Metal.
Schon das Gitarrengeriffe des Anfangslieds "Defiance Through Fear" zeigt vielen in der mittlerweile sehr großen Metalcore Liga wie es gemacht wird: fette Gitarrenarbeit, wirksam und druckvoll unterlegt von der Rhythmussektion gibt es feinste Piträumung durch mehr als 4 Minuten. Der Metal steht, im Vergleich zu den Vorgängeralben ein bißchen hinten an auf dieser Platte, weniger charakteristisches Gitarrengefiepe auf den höheren Bünden, mehr tiefsaitiges, schleppendes Geballer in der Eiergegend.
Dieses Rezept wurden in den letzten Jahren von sehr vielen Bands durchgekocht, aber bei All Out War klingt es rund, fließend und vor allem (und zum Glück auch) abwechslungsreich. Bei "Apathetic Goodbye" wechseln sich schnelle Metalriffs ab mit midtempo Geschleppe der guten Art, und es funktioniert sehr überzeugend. Mike Score singt keine Opern, aber sein Gekeife gibt der Musik genau diesen hohen Kontrast, der der tiefen Gitarrenarbeit die nötige Abwechslung bring. Die meisten Lieder haben 5-10 Sekunden Sologezippel irgendwo dabei, aber das ist wohl Überbleibsel den Metalvergangenheit.
Das Titellied "Into the Killing Fields" tritt Arsch, und wund, mit dem gleichen Rezept, nur so gut abgestimmt, daß in den 4 einhalb Minuten nicht einmal Langeweile aufkommt. Bei "Still Crucified" metalt man wieder so solide wie in den alten Zeiten, die wohlklingende und bessere Produktion des ganzen Albums setzt hier noch mal ein paar Zentner drauf.
Wer All Out Wars alten Scheiben mag, sollte zugreifen; wer die oberen Fächer seines Metalcore Regals mit gutem Beispiel von So-wird’s-gemacht aufstocken will, sollte ebenso zugreifen. All Out War reihen nicht zum billige Zweck Breakdown an Breakdown sondern machen Musik, stark, glaubwürdig und zeigen ihre Toughguy Muskeln im Kreativen und nicht im Stakkatogewitter.
Als damaliger Wegbereiter für so viele andere Metalcorekapellen bleiben sie dem treu was sie machen. Es gibt mittlerweile viel und sehr gute Konkurrenz um den Thron, aber die Platte zeigt, daß sie immer noch oben mitspielen.
12 Punkte (von max. 15)
stephan meyer, 28.07.2010
TRACKLIST
Defiance Through Fear***
Mercy Killer
Apathetic Goodbye***
Fear Those Who Claim Divinity
From Manipulation To Martyr
Into The Killing Fields***
Angel Among Demons
Standing In Silence
Still Crucified
[ *** Anspieltipps ]
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