Cd-Besprechung

Alberta Cross

Broken Side Of Time

Ark Recordings
  Vö: 18.09.2009

Bewertung:  11 Punkte
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Es ist eher selten, dass man eine CD in den Player schiebt, der ja schon einiges gesehen hat und dann sogleich beim ersten Song zusammen zuckt. Denn irgendetwas bringt die erwartete Stimmung durcheinander. So geschehen bei Alberta Cross. Deren Debut-Album „Broken Side of Time“ erzeugte eben diesen Effekt in meinem Hirn. Auslösendes Moment war der Einstieg des Gesangs. Oh Mann, so einen quengelnden quietschenden Ausstoß an Sauerstoff hab ich lange nicht gehört. Und als seine Mutti ihm gesagt, er solle das doch lassen, reißt sich Petter Ericsson Stakee bei den folgenden Songs aber zusammen. So kann auch ich ohne Gefahr weiterhören.
Und was ich da höre sind in erster Linie Rocksongs mit flächigen Gitarrenwänden und Keyboardsounds. Über allem trohnt der Gesang zwischen Black Rebel Motor Cycle Club und Neil Young. Alles atmet viel Pathos und springt auf den Retro-Rock Zug auf. Allerdings klingen die Amis verdammt britisch, dass einem angst und bange wird. Brit-Rock war mal und Alberta Cross graben ihn wieder aus. Dennoch grooven auch Kings of Leon neben skandinavischen Rock´n´Roll Bands um die Wette. Ab und an wird die ruhige Folk-Nummer herausgeholt. Frontmann Stakee tingelte als Kind mit seinem Vater zwischen London und Schweden und lebet anschließend lange in London. Die Einflüße sind ihm sozusagen in Fleisch und Blut übergegangen. Genau wie die Liebe zu Neil Young.
Was das Album besonders macht, ist vor allem die düstere Atmosphäre wie in „ATX“ oder dem heroischen Titeltrack. Dort wird ordentlich ausgeholt und alles schön aufgeblasen inklusive fulminanten energetischem Ende. Mit dem prägnanten Gesang ergibt diese Mischung eine interessante Perspektive. Alberta Cross bewegen sich zwischen den Welten, und finden doch den Zugang zu den Hörern. Wer sich darauf einlassen will, sollte sich Zeit nehmen um den Kosmos der Band zu ergründen.

11 Punkte (von max. 15)

frank fischmann, 06.10.2009

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