Cd-Besprechung
Leserwertung: 10.3 Punkte
Stimmenzahl: 3
Ein weiteres Mal wird in der Erinnerungskiste gekramt. Good Riddance haben 1998 mit der “Ballads from The Revolution” Tour in Oldenburg halt gemacht. Als Support war eine unbekannte Nitro Records-Band namens „A Fire Inside“ an Bord. Diese Vorband elektrisierte das mit 50 Mann gefüllte Alhambra durch ihre energetische Bühnenshow und einen äußerst auffälligen Frontmann. Anno 2006 veröffentlichen A Fire Inside (AFI) bereits das zweite Album auf einem Majorlabel und stehen mit 202000 verkauften Alben in einer Woche auf Platz 1 der US Charts. Der typische Fall von „Ich hab es doch schon vor 8 Jahren gewusst, dass die es schaffen“ ist eingetreten. Soll man es der Band um den androgynen Frontmann Davey Havok nun gönnen den Durchbruch geschafft zu haben oder soll man sich von ihnen abwenden, weil sie kein Insidertipp mehr sind und nicht dem exklusiven Underground angehören? Ersteres ist beim hören von „Decemberunderground“ der Fall. So eine gute Band kann nicht verstoßen werden. Was die Jungs auf diesem Album, welches übrigens mit einem Karnickeltriangel auf dem Cover verziert ist, abliefern, ist aller erste Sahne. Nach dem etwas zu opulenten Vorgängeralbum „Sing The Sorrow“ wurde der Experimentieranteil etwas zurückgeschraubt und stattdessen mehr an den Songs gefeilt. Der Sound wurde konsequent weiterentwickelt und daraus resultiert ein noch poppigeres Album mit mehr Hits. Punk ist das nicht mehr. Nur bei „Kill Caustic“ und „Affliction“ sind teilweise noch die musikalischen Wurzeln und die Fingernägel auf der Schiefertafel zu spüren. Der Rest ist verdammt guter mainstreamkompatibler Rock der schon fast als hymnenhaft bezeichnet werden kann. Hier eine Prise Wave,dort ein Schuss Depeche Mode. Trotzdem oder gerade deswegen uneingeschränkt empfehlenswert. In Zeiten von Plastikrockbands kann man sich nur über und mit so einer authentischen Band wie AFI freuen, dass sie den Durchbruch geschafft haben. Wenn AFI es nicht verdient haben, wer dann?
Fazit: Ein gutes Album welches, so plakativ es auch klingen mag, wächst. Das Beste was momentan in den Charts rumschwirrt. Trotzdem gefallen die alten Alben wie „Black Sails in the Sunset“ besser. Note: voll gut.
12 Punkte (von max. 15)
Michael Konen, 19.06.2006
TRACKLIST
1.Intro/Prelude 12/21
2.Kill Caustic
3.Miss Murder
4.Summer Shudder
5.The Interview
6.Love Like Winter
7.Affliction
8.The Missing Frame
9.Kiss and Control
10.The Killing Lights
11.37mm
12.Endlessly, She Said
13.Rabbits Are Roadkill On Rt. 37
[ *** Anspieltipps ]
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