Cd-Besprechung
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Ähnlich lange wie Guns N’ Roses-Fans seinerzeit auf „Chinese Democracy“ warten mussten, mussten sich Aerosmith-Fans für ein neues Album ihrer Band gedulden. Doch irgendwann ist auch die längste Leidenszeit vorbei und so können sich Fans der Truppe Anfang November endlich über „Music From Another Dimension!“ hermachen.
Bedenkt man, dass die Band seit über einer Dekade kein Studioalbum mehr veröffentlicht hat (die Cover-Scheibe „Honkin’ On Bobo“ zählt da jetzt mal nicht mit), stellt sich natürlich so Manchem die bange Frage, was er vom Gespann Tyler / Perry nun zu erwarten hat. Bedenkt man zudem die Querelen im Vorfeld der Aufnahmen, bei der Steven Tyler mal in, mal außerhalb der Band war, so erscheint fraglich, ob die Herren tatsächlich eine gute Atmosphäre für das Songwriting schaffen konnten.
Die Band selber geht die Angelegenheit sportlich an und legt die Meßlatte gleich mal ein Stückchen höher. Steven Tyler verkündete nämlich unlängst, dass die Jungs nicht zehn Jahre gebraucht haben, um das Album aufzunehmen, sondern sich nur so lange darauf vorbereitet haben, dafür bereit zu sein. Und Joe Perry legte gleich kräftig nach, indem er „Music From Another Diemension!“ als das Album bezeichnete, das die Band schon immer machen wollte, seitdem sich Aerosmith 1984 wieder zusammentaten.
Eine Aussage, bei der man beim Opener „LUV XXX“ nicht viel merkt, da der Song nach einem kurzen gesprochenen Intro relativ unauffällig aus den Boxen dröhnt. Doch danach geht es bergauf. Zunächst in Form der bereits als Single ausgekoppelten Ballade „What Could Have Been Love“, die sich als typischer Aerosmith-Schmachtfetzen erweist und grundsätzlich überzeugt, auch wenn sie aus meiner Sicht nicht an einen Klassiker wie „Crazy“ herankommt. Gleiches gilt für „We All Fall Down“. „Street Jesus“ entpuppt sich als flotterer Song, der nicht zuletzt auf Grund des griffigen Refrains gut hängen bleibt und für mich von Stil her auch gut in die „Pump“-Ära gepasst hätte. Mit dem folgenden „Can’t Stop Loving You“ fährt die Band große Geschütze auf, singt Steven Tyler diese Song doch im Duett mit der Country-Sängerin Carrie Underwood Im Übrigen versteckt sich auf dem Album ein weiterer Gastsänger, da Johnny Depp bei „Freedom Fighter“ (der mir aber nicht vorlag) im Background zu hören ist.
Bedauerlicherweise liegen mir zu Rezensionszwecken gerade mal sechs der letztlich fünfzehn auf dem Album vertretenen Songs vor. Geht man mal davon aus, dass das restliche Material in etwas auf dem Niveau der oben angesprochenen Tracks liegt, so bleibt der Eindruck eines grundsätzlich guten Albums mit den derzeit herausragenden Hits „Street Jesus“ und „What Could Have Been Love“, das aber an alte Großtaten wie z.B. „Get A Grip“ nicht ganz herankommt.
12 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 20.10.2012
TRACKLIST
1. LUV XXX
2. Oh Yeah
3. Beautiful
4. Tell Me
5. Out Go The Lights
6. Legendary Child
7. What Could Have Been Love (***)
8. Street Jesus (***)
9. Can't Stop Lovin' You
10. Lover Alot
11. We All Fall Down (***)
12. Freedom Fighter
13. Closer
14. Something
15. Another Last Goodbye
[ *** Anspieltipps ]
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