Cd-Besprechung

AC/DC - Live At River Plate

AC/DC

Live At River Plate

Sony Music Entertainment
  Vö: 06.05.2011

Bewertung:  14 Punkte
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AC/DC sind mittlerweile in Regionen vorgestoßen, in denen sie sich nicht mehr mit halben Sachen zufrieden geben, sondern ausschließlich im großen Maßstab denken. Demzufolge darf man die einzelnen Stationen der Black-Ice-Worldtour auch getrost als spektakuläre Massenevents bezeichnen, die mit gigantischen Bühnenaufbauten und aufwendigen Showelementen aufwarten. Logisch, dass mit „Live At River Plate“ nach der zu Ende gegangenen Tour nun auch eine DVD-Nachlese hinterher geschoben wird. Gefilmt wurde hierbei der Auftritt im River Plate-Stadion der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, welches die Band nach einer 13-jährigen Tour-Abstinenz in diesem Land Ende 2009 mit rund 200.000 Zuschauern gleich an drei Abenden hintereinander ausverkaufen konnte.

Der Qualitätsanspruch, den die Band bei ihren Shows an den Tag legt, gilt auch für die DVD, denn „Live At River Plate“ wurde mit gleich 32 Kameras in HD-Qualität eingefangen und besticht demzufolge nicht nur mit einer exzellenten Bildqualität, sondern auch mit einer ebenbürtigen Kameraführung. Dabei hinterlassen auf dem zum Teil zwei- bzw. dreigeteilten Bildschirm vor allem die Bilder der wild wogenden Menschenmenge einen starken Eindruck, präsentiert sich doch das ganze Stadion als eine brodelnde, pulsierende Masse.

Doch nicht nur diese Eindrücke machen es schwer, sich der besonderen Aura eines AC/DC-Konzertes zu entziehen – egal, ob vor Ort im Stadion / in der Halle oder zu Hause vor dem Bildschirm. Während sich andere Bands nämlich bereits mit einigen Pyro-Effekten für die Größten halten, scheut der Young-Clan weder Kosten noch Mühen und bietet dem Zuschauer ein ums andere Mal eine Show der Superlative mit bereits von früheren Touren bekannten Elementen wie z.B. der Glocke zu „Hells Bells“, der überdimensionierten, dieses Mal beweglichen Rosie zu „Whole Lotta Rosie“ oder dem Kanonen-Salven zu „For Those About To Rock (We Salute You)“, aber auch neuen Elementen wie etwa den Videoanimationen zu „Rock N Roll Train“ oder „War Machine“. Das nach dem Konzert abgefackelte Feuerwerk gerät da vor dem hier betriebenen Aufwand fast zur Nebensache.

Es versteht sich von selbst, dass der Ton mit den optischen Reizen der DVD mithalten kann. Weniger selbstverständlich ist hingegen, dass die Band scheinbar nicht der Versuchung erlegen ist, kleinere Ungereimtheiten nachträglich im Studio zu retouchieren, so dass die DVD das Konzert tatsächlich unverfälscht wiedergibt.

Die Setlist selbst bietet wenig Überraschendes: Neben altbekannten und unverzichtbaren Klassikern hat die Band mit „Black Ice“, „Rock N Roll Train“, „Big Jack“ und „War Machine“ auch einige neuere Tracks ins Programm aufgenommen, wobei sich diese harmonisch zwischen den Klassikern einfügen und vom enthusiastischen Publikum ebenso abgefeiert werden wie der ältere Stoff. Natürlich ist es mittlerweile unübersichtlich, dass die Band nicht mehr aus Jungspunden besteht. Demzufolge bilden auch nur Sänger Brian Johnson sowie Gitarrist Angus Young die Aktivposten des Sets, wobei es natürlich Angus ist, der seinem Alter zum Trotz wie ein irrer Derwisch über die Bühne fegt und ein ums andere Mal zu seinem berühmten Duck Walk ansetzt.

Man könnte es sich jetzt einfach machen und diese Veröffentlichung als ziemlich überflüssig bezeichnen, die dem Fan das hart verdiente Geld aus der Tasche ziehen soll. Aber damit würde man es sich wohl ein wenig zu einfach machen. Natürlich sind AC/DC heutzutage Großverdiener. Und ebenso natürlich sind die Konzerte der Band heutzutage eine streng durchchoreografierte Angelegenheit, bei der letztlich nichts dem Zufall überlassen wird. Und natürlich gibt es auch von „Live At River Plate“ wieder eine Standard-Version sowie eine Collector’s Edition, die natürlich auch die Kassen der Band und des Labels füllen wird. Aber das ist letzten Endes nur die halbe Wahrheit, denn trotz aller kommerziellen Interessen ist diese DVD auch ein beeindruckendes Konzertdokument mit opulenten Bildern und herausragender Tonqualität. Zudem legt sie ein authentisches Zeugnis ab über die Atmosphäre die Magie eines Konzerts der gegenwärtig wohl weltgrößten Hardrockband, bei der man spürt, dass auch nach etlichen Jahren im Business immer noch Abend für Abend ihr Bestmöglichstes gibt, um den Erwartungen der Fans gerecht zu werden. Man muss sicherlich nicht gleich zur limited Edition greifen, aber ins heimische Regal gehört „Live At River Plate“ auf alle Fälle.

14 Punkte (von max. 15)

Jürgen 05.05.2011

TRACKLIST
1. Rock N Roll Train
2. Hell Ain’t A Bad Place To Be
3. Back In Black
4. Big Jack
5. Dirty Deeds Done Dirt Cheap
6. Shot Down In Flames
7. Thunderstruck
8. Black Ice
9. The Jack
10. Hells Bells
11. Shoot To Thrill
12. War Machine
13. Dog Eat Dog
14. You Shook Me All Night Long
15. T.N.T. (***)
16. Whole Lotta Rosie (***)
17. Let There Be Rock (***)
18. Highway To Hell
19. For Those About To Rock (We Salute You)

Bonus Material:
- The Fan, The Roadie, The Guitar & The Meat
- AC/DC Tour Animation
[ *** Anspieltipps ]

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