Special
Peter Criss
Peter Criss zeigt sich in seiner offiziellen Autobiografie mal ganz "Ungeschminkt"
Höhen und Tiefen hat er wohl zu Genüge erlebt und trotzdem gehört Peter „Catman“ Criss als Gründungsmitglied der US Kultrocker KISS noch genauso zum Musikzirkus dazu wie eh und je. Klar, dass man als eingefleischter Fand der Band KISS mit großen Erwartungen in den Buchhandel rennt, um sich „Ungeschminkt – Die offizielle Autobiografie“ von Peter Criss anzueignen. Aber ganz so „ungeschminkt“ wie es der Autor schreibt, ist die Geschichte seines bisherigen Lebenswerks dann doch nicht. Hier und da stechen einem die ein oder anderen Fakten ins Auge, die man so oder so ähnlich schon von KISS-Kollege Ace Frehely gehört hat. Ob man daher nun alles glauben mag, was Peter Criss in seiner Zeit mit der US-Rockband erlebt hat, bleibt einem wohl selbst überlassen.
Auch wenn er bei KISS stehts den musikalischen Takt angab, so hatte Peter Criss bei den treibenden Größen Gene Simmons und Paul Stanley wohl nicht so viel zu melden. Das mag auch an seiner eher „klassischen“ Einstellung zum Sound von KISS gelegen haben, war Criss doch unter anderem für die gefühlvolle Ballade „Beth“ zuständig, die KISS 1977 den People’s Choice Award einbrachte. Aber dennoch brachte der ganze Ruhm nicht nur schöne Seiten mit sich: Drogensucht, Therapien, Selbstmordversuche, zwei gescheiterte Ehen und Krebs waren die Begleiter in Criss‘ schlimmsten Stunden. „Ungeschminkt – Die offizielle Autobiografie“ lässt hier allerdings einen wirklich tiefen Einblick in seine Seele, als auch seinen familiären Hintergrund zu.
Zu der zum Teil übermäßig ausgeschmückten Lebensgeschichte gibt es dann noch eine Reihe von Fotos, die einem nicht nur einen Einblick in das Bandleben von KISS, sondern auch in das Leben von Privatmann Peter Criss gewähren. Eine schöne Zugabe, die einem hilft die dargebotene Geschichte bildlich auszumalen. Dennoch bleibt „Ungeschminkt – Die offizielle Autobiografie“ wohl eher ein Buch für die Fans des ehemaligen KISS-Drummers. Heute noch eingefleischte Fans könnten das Werk an manchen Stellen sogar als Affront gegen ihre Idole bezeichnen. Wer sich bisher nicht weiter mit dem KISS-Universum beschäftigt hat, für den dürfte „Ungeschminkt – Die offizielle Autobiografie“ von Peter Criss wohl eher eine von vielen Musikerbiografien sein.
Kitty N., 25.07.2013
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