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Mini-Rock-Festival - Partyhochburg Horb beim Mini-Rock-Festival

Mini-Rock-Festival

Partyhochburg Horb beim Mini-Rock-Festival

„Mini-Rock, seid ihr bereit?“ - Bereits zum 11. Mal stand am 31. Juli das Horber Neckartal im Mittelpunkt des Mini-Rock-Festivals. Das ehrenamtlich organisierte Festival konnte am ersten Tag mit bestem Wetter und einem vollen Haus punkten.

Einer der ersten Höhepunkte des Tages bildete der Auftritt von Adam Angst. Die Band hatte in diesem Jahr ihr gleichnamiges Debütalbum veröffentlicht und konnte mit einer kraftvollen Performance überzeugen. Sänger Felix Schönfuss schrie sich buchstäblich die Seele aus dem Hals, wenn er in seinen Liedern gegen Themen wie Fremdenhass und Ausländerdiskriminierung ankeifte. Die Wut, die dem Hörer beim Hören des Albums entgegenschlägt, wurde live noch ein vielfaches Mal stärker rübergebracht. So war sich Felix Schönfuss auch nicht dafür zu schade, die Bühnenabsperrung zu überspringen und das letzte Lied inmitten des Moshpits zu vollenden. Seine politischen Texte dürften so manchen Minirockler, der davor noch nie von Adam Angst gehört hatte, zum Nachdenken angeregt haben.

Die Oldschool-Metaler von Rise of the Northstar stammen eigentlich aus Frankreich, sind aber dank ihrer Manga-Einflüsse vor allem in Japan bekannt geworden. Mit Maske und tief ins Gesicht gezogener Cap überzeugten sie dank ihrem harten Metal und den groovigen Rapeinflüssen. So dürften Rise of the Northstar an diesem Abend einige neue Fans gewonnen haben.

Die beiden mit Masken bekleideten Rapper von Genetikk hatten anfangs unter dem schlecht austarierten Sound zu leiden. Seltsam leise kam ihr Bass daher und drang deshalb nicht weit über das Festivalgelände. Erst nach einigen Songs wurde der Sound besser, weshalb auch mit einiger Verspätung die Stimmung der zahlreichen Fans vor der Hauptbühne überkochte.

Heisskalt machten sich im Anschluss daran, die kleine Bühne im Zelt in Schutt und Asche zu rocken. Die Newcomer aus Stuttgart sorgen für eine sagenhafte Atmosphäre unter der heißen und stickigen Zeltplane. Voller Energie begannen sie den Abend mit „Alles gut“ und spielten sich in der Folge durch ihr Debütalbum „Vom Stehen und Fallen“. Miserabel war allerdings der Sound im vorderen Bereich des Zelts. Jede hohe Gitarrennote jaulte den Zuhörern um die Ohren, sodass sich viele nach kurzer Zeit Ohropax in die Ohren stopften oder gleich das Zelt verliessen. Der tolle Gesang von Mathias Bloech war nur an einigen ruhigeren Stellen herauszuhören, ansonsten drang nur ein blechernes Soundgemisch viel zu laut aus den Boxen und schmälerte so einen an sich wirklich starken Auftritt der Lokalmatadoren, denn man sah, wie viel Herzblut die Jungs in ihre Performance steckten.

Danach läuteten Trailerpark das große Finale des ersten Minirocktages ein. Trailerpark verfügen über einige Mini-Rock-Festivalerfahrung und bewiesen, dass sie eine herausragende Liveband sind. Immerzu an der Grenze des guten Geschmacks, aber schlagfertig und witzig gingen die Stücke ineinander über und so verging die Zeit des 75-minütigen Auftritts wie im Fluge. Einer der Höhepunkte war die Performance des Songs „Falsche Band“. Bei der Textzeile "Wenn du einer dieser Menschen bist, für den die Gürtellinie eine Grenze ist, [...] sind wir die falsche Band für dich!" stimmte gefühlt ganz Horb mit ein. Auch der Alligatoah-Hit „Willst du“, der vom Drogenkonsum abschrecken soll, wurde begeistert aus Tausenden von Kehlen mitgesungen. Mit dem starken Headlinerauftritt endete der erste Festivaltag - und ließ ein begeistertes Horber Publikum zurück, dass sich nach so viel schweißnassen Konzerten erst einmal in den kühlen Neckarfluten erholen musste.

Michael Hellstern03.08.2015

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