Special

Malodorous

Malodorous - Eine gute Dekade später...

...und nicht in Seattle oder Umgebung, sondern in Wiesbaden liegt der Wohnsitz der Jungs von Malodorous, deren Demo-CD mir in die Hände gefallen ist. Das Hervorheben der amerikanischen Stadt rührt -natürlich- daher, dass sich die Musik des Vierers stark an den allseits bekannten und ebenfalls wieder aufkommenden Grunge-Stil anlehnt.

Malodorous´ Werke machen sich daran, musikalisch dort anzuknüpfen, wo Ende der 1980-er/Anfang der 1990-er angesetzt wurde. Man könnte nun die Frage in den Raum stellen, ob die Zeit der damals äußerst erfolgreichen Musikrichtung nicht bereits längst vorbei sei, ob die Welt Post-Grunge à la Malodorous u. a. braucht.

Im Fall der jungen Wiesbadener (sind 15 bzw. 16 Jahre alt!) kann ich nur sagen: "Respekt!" Vor zwei Jahren gegründet, hat ihr Zusammenspiel von Gitarren und Schlagzeug professionelle Züge angenommen. Ausgegorene, zum Teil eingängige Melodien (z. B. "Perfect Day"), die, ebenso wie die Texte, aus der Feder von Sänger/Gitarrist Dominik und Gitarrist Jan stammen, verstärken den positiven Eindruck von ihrem Können. "Bias" und "Bound" erinnern zwar an die Anfänge Nirvanas zu "Bleach"-Zeiten (Malodorous´ Musikhelden?), jedoch sind die Stücke des Quartetts insgesamt zugänglicher/melodiöser und verleihen der Musik somit eine gewisse Eigenständigkeit.

Thematisch befassen sich Malodorous nach eigener Aussage mit Liebe, Tod, Selbstmord ("Collapse") und Erlösung und umhüllen entsprechende Songs mit vokalen Ausbrüchen. Schenkt man den Jungs Glauben, bezeichnet der Bandname (Malodorous = übel riechend) den Geruch ihres Schuhwerks, was nach stundenlangem Proben und Spielen wohl auch nicht verwundern würde, und folglich ernst gemeint sein könnte...

Diejenigen, die neugierig geworden sind auf Grunge-ähnliches Material anno 2002, sollten sich Malodorous am 26.06. im Rahmen der Schools´ Out-Veranstaltung zum hessischen Sommerferienbeginn auf dem heimischen Wiesbadener Schlachthof-Gelände ab 14 Uhr den Bandcontest ansehen. Neben drei anderen Bands tritt der Vierer um 16 Uhr auf. Das Publikum entscheidet mit seinem Applaus, wer zum Sieger gekürt und somit im August das Wiesbadener Festival Folklore im Garten eröffnen wird.

Eine eigene Band-Homepage ist noch in Bearbeitung.

Jana Trochta, 08.06.2002

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