Special
Northmen - A Viking Saga
Lauft, ihr Wikinger, lauft!
Ihr Barbaren-Image werden die Wikinger nicht mehr los. Schon gar nicht mit hirnlosen Filmen wie „Northmen – A Viking Story“. Wer schon immer mal einen klischeeüberladenen, stumpfsinnigen und zusammengeklauten Abenteuer-Action-Kracher sehen wollte, ist hier nicht ganz verkehrt. Obwohl, so ganz frei von Qualität ist, der von Regisseur Claudio Fäh („Hollow Man II“, „Sniper:Reloaded“) in Szene gesetzte Historienfilm dann doch nicht.
Finster dreinblickende Gesellen sind sie, die Wikinger. Schroff, ohne Gnade, ohne Angst, verspüren keinen Hunger und keinen Schmerz. "Northmen" liefert das in unseren Köpfen manifestierte Wikingerbild 1 zu 1, gegossen in muskelbepackte, schwitzende, behaarte Männerkörper. Viel sagen die Mannen nicht. In den Figuren der schroffen Skandinavier steckt eigentlich viel Potential, was andere Produktionen wie etwa „Der 13. Krieger“ eindrucksvoll beweisen.
Fäh verlässt sich allerdings auf Action und die zweifelsohne erhabene Kulisse. So dürfen Asbjörn (Tom Hopper) und seine Mannen lediglich kurzsilbige Phrasen von sich geben, die den Atem der Schauspieler nicht wert sind.
Jegliches Klischee der naiven Krieger aus dem Nordland wird hemmungslos ausgebreitet, bis auch jeder begriffen hat, mit wem wir es hier zu tun haben.
Die Story ist dünn wie die Haare der Nordmänner. Eine Gruppe Wikinger strandet an der Küste Schottlands. Nimmt in einer schicksalhaften Fügung die Tochter des hiesigen Königs gefangen und erhofft sich mit ihr freizukaufen. Der König hat wenig Lust auf seine Tochter und schickt seine gefürchtetes Wolfsrudel, osteuropäische Söldner, auf die Jagd nach den Wikingern.
Auf der Jagd darf der Kinobesucher zu Heavy-Metal-Klängen atemberaubende Landschaften und teilweise recht lahme Kampfszenen bewundern.
Die Landschaftsaufnahmen aus dem Hubschrauber hat Fäh aus der „Herr-der-Ringe-Trilogie“ adaptiert, und damit immerhin einen Grund geliefert, den Film zu schauen. Alles andere ist durchschnittliche bis fast anmaßende Mainstream-Kinokost. Und die Wikinger drehen sich nochmal im Grab….wieder und wieder.
frank fischmann, 23.09.2014
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