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Corey Taylor

Die sieben Todsünden

Im prüden Amerika dürfte Corey Todd Taylor, seines Zeichens Frontmann von Slipknot und Stone Sour, wohl kaum ein Vorbild für seine konservativen Mitbürger sein. Viel zu oft wird seine Musik kontrovers diskutiert. Wundern dürfte das einen eher nicht, denn die Bühnenshows wirken mitunter verstörend. Und auch sein Lebenstil scheint nicht so recht in das Bild eines amerikanischen Vorbild-Bürgers zu passen: Alkohol, Medikamente, Drogen, Sex. Da wundert es einen doch schon, dass sich Mr. Taylor in seinem Buch „Die sieben Todsünden – Mein Leben mit Slipknot und Stone Sour“ ungewöhnlich offen und ehrlich zeigt. So ließt sich das Werk nun auch wie eine Art Tagebuch – vom werdenden Rockstar hin zum Idol einer ganzen Jugend.

Wer jetzt hofft, dass Corey Taylor den typischen Rock’n’Roll Lifestyle glorifiziert, der wird erstaunt sein, wie nachdenklich und fast schon ermahnend manche der Kapitel auf den Leser wirken. Und auch wenn man bei dem Titel fast schon an ein christliches Werk denken könnte, so werden die 7 Todsünden des Christentums „Hochmut, Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Feigheit“ eher rational widerlegt, statt konservativ runtergebetet. Man möchte Mr. Taylor dabei fast abnehmen, dass die Sünden zu jedem Leben dazugehören sollten. Dies schafft wiederum eine Diskussionsbasis, die den Leser über die Seiten des Buches hinaus beschäftigen könnte – egal ob Fan oder nicht. Zugegeben, Corey Taylors Die sieben Todsünden – Mein Leben mit Slipknot und Stone Sour“ hat schon ein wenig was von diesen Büchern mit dem typischen Psychogequatsche und den gleichen mahnenden Worte, die schon so manch anderer Rockstar von sich gegeben hat. Aber sind wir mal ehrlich, wer würde nicht der Verführung des glamourösen Rockstarlebens widerstehen? Von daher scheint es sinnvoll, den Fans und der Jugend weiterhin die Augen zu öffnen. Pädagogisch wertvoll ist zwar was anderes, aber immerhin schafft es Taylor, selbst Vater zweier Kinder, darauf aufmerksam zu machen, dass es kaum etwas Wichtigeres gibt, wie die Bodenhaftung zu behalten und nicht abzuheben.

Kitty N., 21.08.2011

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